Schlossbesichtigung: Chenonceau und Villandry
Über vierhundert Schlösser gibt es an der Loire, sagt zumindest die Wikipedia. Die kann man sich natürlich nicht alle anschauen. Deshalb haben wir uns mal zwei Stück rausgesucht und so sitzen wir am frühen Morgen im Auto und düsen los.
Schloss Chenonceau
Nach einer guten Stunde stehen wir auf dem Parkplatz unseres ersten Ziels. Vorbei an schön gelegenen Picknickplätzen laufen wir zum Eingang, überreden eine Maschine dazu, uns die Eintrittskarten zu verkaufen und schon stehen wir auf einer breiten Allee die uns zum Wasserschloss Chenonceau führen soll. Doch noch auf halber Strecke biegen wir zuerst einmal ab. Ein Schild mit der Aufschrift "Labyrinthe" verspricht uns ein Abenteuer. Knapp eine Minute später haben wir den Pavillon in der Mitte erreicht. Leider war man wohl seinerzeit nicht so abenteuerlustig, ich posiere nur für ein Foto so als hätte ich mich schrecklich verlaufen. Fräulein Anna hat was zu lachen.
Weiter geht es zum Schloss. Das Hauptgebäude steht am Ufer, die große Galerie ragt über den Fluss. Wie wir erfahren verlief hier im zweiten Weltkrieg die Grenze des besetzten Gebietes. Viele Menschen flüchteten durch das Schloß. Links und rechts liegen zwei sehr geometrische Gartenanlagen durch die wir eine ganze Zeitlang laufen und das schöne Sonnenwetter genießen.
Dann geht es in das Schloss selbst: Es gibt zahlreiche Wohnräume zu besichtigen, die vor allem aus Betten und Kaminen bestehen. Dann die beiden großen Galerien über dem Fluss. In der einen wird auch sehr ausführlich und anschaulich anhand von Schautafeln die Geschichte des Schlosses erzählt. Eigentlich ganz interessant, ich bin aber gerade ein bisschen müde und ruhe mich deshalb lieber ein wenig auf einem sehr gemütlichen Sofa aus. Am Ende der Tour kommen wir in den Keller: Hier sind die Arbeitsräume und die große Küche gefällt mir besonders gut.
Schloss Villandry
Nach einem kleinen Zwischenstopp zum Mittagessen und einem kleinen Stau rund um Tours stehen wir dann bald vor Schloss Villandry. Dieses haben wir uns herausgesucht, weil es weithin für seine Gemüsegärten bekannt ist. Bevor wir diese aber ausführlich unsicher machen, drehen wir noch eine Runde durch das Gebäude. Auch hier gibt es wieder Wohnräume zu besichtigen. Dieses Mal allerdings etwas neuerer Bauart, da das Schloss noch zu Beginn des letzten Jahrhunderts renoviert und bewohnt wurde. Durch die Fenster hat man hin und wieder schon einen schönen Blick auf das, was uns später draußen erwarten soll.
Am Ende der Hausrunde stehen wir dann schließlich auch auf dem großen Turm des Schlosses und haben einen schönen Rundumblick. Von hier oben aus erkennt man besonders gut die Anordnung der Gärten und die Pflanzen darin. Außerdem hat man einen schönen Blick auf den künstlichen See, der oberhalb des Schlosses angelegt wurde. Von dort aus strömt das Wasser eine Ebene tiefer, um dann zur Bewässerung genutzt zu werden.
Aber erst aus der Nähe sieht man dann, was dort genau passiert: Tatsächlich werden hier im Garten allerlei Salate und sonstiges Gemüse in allerlei geometrischen Mustern angebaut. Und das sieht ziemlich schön und bunt aus. Ich bin sehr überrascht. Wir drehen eine ausführliche Runde durch die wirklich große Anlage, zu der auch ein künstlicher See gehört. Die Sonne scheint dabei ordentlich, ich befürchte einen Sonnenbrand. Zu jedem der Gärten wird ein bisschen erklärt, was man dort gerade anbaut und welche Pflanzen in Rotation gepflanzt werden. Wie man vielleicht noch aus dem Erdkunde-Unterricht weiß, darf man nicht einfach jedes Jahr das Gleiche auf einem Feld pflanzen. Für die etwa fünfzig Bediensteten im Schlossgarten ist das, zusammen mit dem Anspruch an eine optisch ansprechende Gestaltung, eine große Herausforderung. Bisher
Es ist schon früher Abend, als wir uns hier satt gesehen haben und uns nach einem kurzen Espresso nebenan wieder auf den Heimweg machen.