Eigentlich bin ich ja ein großer Freund des Rumgammelns. Junge Menschen nennen das wohl "chillen", wie ich vor einiger Zeit lernte. Allerdings kann ich das nicht so besonders gut wenn draußen schönes Wetter ist. So klemmte ich mir also am Nachmittag ein Buch unter den Arm, nahm die Kamera in die Hand und zog los.
Auf der nahegelegenen Poppelsdorfer Allee war eine Menge los. Ich kam nicht als einziger auf die Idee, den vielleicht letzten sonnigen Sonntag für dieses Jahr zu nutzen. Vor dem Poppelsdorfer Schloss war die Atmosphäre fast tropisch und es hätte mich vermutlich nicht groß gewundert, wenn Fidel Castro persönlich vorgefahren wäre.
Anschließend lief ich noch ein wenig durch die Bonner Südstadt, schaute Altbauten, trank Kaffee, las ein paar Kapitel in meinem aktuellen Buch und verbrachte so zwei Stunden in fast urlaubsähnlicher Stimmung. Das ist nicht das Schlechteste, an so einem Sonntagnachmittag.
Ich mag die Altstadt sehr gerne und bin hin und wieder auch ein wenig traurig, dass ich jetzt nicht mehr dort wohne. Deshalb ist es ziemlich schön, bei Sonnenschein durch die Straßen zu schlendern. Noch ein bisschen schöner ist es, wenn dann auch noch Flohmarkt ist.
Schon seit ein paar Jahren gibt es den Flohmarkt in der Bonner Altstadt. Jeder der möchte packt seine Sachen auf einen Tisch vor der Haustür und es ist dann eine Menge auf den Straßen los. Ich bin immer wieder überrascht wie schnell man mit Leuten ins Gespräch kommt, während man sich durch ihre abgelegten Sachen wühlt. Eine gute Gelegenheit, um mal mit den Nachbarn ins Gespräch zu kommen und neue Menschen kennen zu lernen.
Nachdem ich heute direkt beim zweiten Stand Schallplatten kaufte, nahm ich mich dann ein wenig zurück und schaute lieber anderen Leuten beim Einkauf zu und stand bei anderen Menschen am Stand herum.
Sonntag mitten im September. Es ist so etwas wie Frühherbst, die ersten Blätter fallen schon von den Bäumen und vorhin sammelten wir in der Stadt schon ein paar Kastanien auf. Gerade ist mein Besuch abgereist, dieser kleine Rest meines Idar-Obersteiner Stammes, der mir ein schönes Wochenende bescherte. Auf der Terrasse ist es für meinen Geschmack noch ein wenig zu warm und deshalb hänge ich statt dessen im lichtdurchfluteten Wohnzimmer herum.
Eigentlich sollte es nur zum Geldautomaten gehen. Dann lag da aber die Kamera irgendwie rum und die Sonne lachte mich an. Und zwei Stunden später bin ich ein wenig entspannter wieder zu Hause und habe auch das ein oder andere schöne Bild mitgebracht. Hier schon mal eines davon. Heute hatte ich nur das 10-20mm von Sigma dabei, mit dem ich mich gerade wieder ein wenig anfreunde.
Dieser Tage streunte ich des Abends mit Fräulein Anna durch die Innenstadt, als mich ein Erlebnis der besonderen Art ereilte. Ich bin noch immer nicht so richtig darüber hinweg. Es begab sich nämlich, dass wir an der lokalen Hollister-Filiale vorbeikamen. Die gibt es noch nicht so sonderlich lange und liegt mitten in der Fußgängerzone in einem neu gebauten, sehr modernen Haus. Während des Umbaus war die Baustelle mit einer ziemlich Apple-Store ähnlichen schwarzen Holzwand verbaut. Das muss also schon was ganz Besonderes sein.
Jedenfalls bestehen die "Schaufenster" des Ladens aus zwei riesigen Multi-Display-Installationen, auf denen schönes Surferwetter abgespielt wird. Strand und Wellen und so. Super. Ich gebe zu, ich war ziemlich neugierig was es mit dem Laden auf sich hat. Die Marke war mir bis vor kurzem kein Begriff. Deshalb drängte ich Fräulein Anna Richtung Eingang. Es hätte mich stutzig machen sollen, dass sie sich mit den Worten "Ich war da schon drin!" ein wenig sträubte. Egal! Eines vorweg: Was da nun wirklich im Detail verkauft wird, weiß ich bis heute nicht.
Ich steuere also auf den schwarz umrandeten Eingang zu und komme dort an einem mit Funkgerät ausgestatteten Hipster in der nicht-ganz-so-abgefuckt Variante vorbei und stehe direkt mittendrin. Mittendrin im "Ich habe immer noch keine Ahnung was das soll". Zuerst mal überlege ich kurz, ob es spontan eine Sonnenfinsternis gab. Das war es aber nicht. Man hat bei der Konstruktion des Ladens leider vergessen, dass Megadisplay-Installationen kein Licht durchlassen. Es ist ziemlich finster, die paar bunten Lichter rundherum sorgen für eine diskoartige Beleuchtung. Es fehlt eigentlich nur ein Stroboskop. Gleichzeitig dröhnt der neueste Trance-House-Remix irgend eines aktuellen Chart-Hits den ich nicht mag auf mich ein. Die Lautstärke ist oberhalb der "Ich kann mich noch vernünftig Unterhalten"-Grenze. Ich bin, sagen wir mal, überrascht. Nein, "desorientiert" trifft es besser. Mir kommt der Gedanke, dass die vielleicht schon geschlossen haben und nur zum Putzen jetzt ein wenig lauter Musik aufdrehen. Fräulein Anna brüllt mir ins Ohr, dass das normal ist.
Nachdem ich mich in der neuen Umgebung ein wenig zurecht gefunden habe, schaue ich mich ein wenig um. Wer schon mal mit einem Fallschirm im Amazonasgebiet abgesprungen ist, kennt das Gefühl. Tatsächlich kann ich dann auch erkennen, dass da Klamotten ausliegen und es sich scheinbar wirklich um ein Bekleidungsgeschäft handelt. Auf Anhieb gefällt mir nichts so richtig, was aber normal ist wenn ich nicht wirklich auf einen Einkauf aus bin. Aber selbst wenn: Es würde mir ziemlich schwer fallen, denn es ist ja immer noch stockdunkel. Kurz bin ich versucht einen Mitarbeiter zu bitten doch mal die Beleuchtung anzumachen. Ich will nicht wissen, wie viele Menschen nach ihrem Einkauf zu Hause total überrascht sind, wenn sie sehen was sie da gerade unter erhöhtem psychischen Druck in dieser künstlich herbeigeführten Stresssituation kauften, ohne es richtig gesehen zu haben. Umtausch ausgeschlossen, hm?
Eigentlich scheint der Laden sogar ganz hübsch eingerichtet zu sein. Es stehen auch ein paar ziemlich coole Sessel herum, es liegen Teppiche aus und die Regale an sich gefallen mir auch gut. Im Treppenhaus gibt es wieder Surferlandschaft-Displays mit Meeresrauschen. Das gefällt mir auch. Würde man die ganzen Klamotten raus räumen, die Musik ein wenig leiser machen und vielleicht noch eine Bar einbauen, wäre die Bude vermutlich ein ziemlich cooler Feierabend-Cocktailclub.
Trotzdem halte ich es nicht sonderlich lange aus und bin froh, als ich das helle Licht am Ausgang des dunklen Labyrints entdecke. Der funkende Hipster-Verschnitt schaut ein wenig überrascht, als ich an ihm vorbei aus dem Laden stürme und draußen erst einmal tief durchatmen muss. Ich trage vermutlich mit einem etwas zu lauten "What the fuck?" noch weiter zu seiner Verwirrung bei.
Es war ein bisschen so wie früher: Zuerst die zwei altbekannten Chaoten und ich in meinem Auto. Und dann saßen wir mit anderen Menschen einen Abend lang an der Mündung der Saar in die Mosel, aßen Schwenker, redete viel dummes und auch einiges an vernünftigem Zeug. Einer der besten Abende dieses Sommers. Manchmal ist es gut, wieder ein bisschen was von "damals" zu haben.
Letztens fragte ich bei Twitter nach neuen Kopfhörern. Grund dafür war die Tatsache, dass meine aktuellen leider nach einigen Stunden drücken und maximal unbequem werden. Da ich aber täglich und mehrere Stunden mit den Dingern auf den Ohren hier im Büro sitze, ist ein bequemer Sitz ziemlich wichtig.
Nachdem ich mich gegen das Hello-Kitty-Modell entschieden hatte, blieben dann noch einige Empfehlungen übrig und so lies ich am Ende mein Budget entscheiden. Wie so oft kann man nämlich auch für Kopfhörer mal gerne ein Monatsgehalt ausgeben. So sind es nun die Sennheiser HD 280 pro geworden. Ich bin zufrieden: Auch am Nachmittag sitzt da alles noch prima und der Klang ist auch gut. Ich danke Dominik für den Tipp.
Ich starte sogar einigermaßen ausgeschlafen in die Woche, fühle mich aber dennoch irgendwie nicht richtig fit. Eventuell macht mir das Wetter ein wenig zu schaffen. Trotzdem arbeite fleißig an Dingen. Einzig Spotify versucht mich zu ärgern, in dem es mich mit Justin-Bieber-Werbung belästigt. Am Abend bin ich ziemlich im Eimer und lasse deshalb den Webmontag sein. Statt dessen bin ich ein einigermaßen fleißiger Hausmann und wasche Wäsche. Eine Wäsche voller Hemden. So langsam habe ich Angst, dass sich hier dieses "erwachsen sein" einstellt.
Dienstag, 17. Juli 2012
Während den ganzen Tag aufgeregte Polizeiautos unter meinem Fenster durchfahren, mache ich allerlei Dinge. Außerdem bestelle ich endlich neue Kopfhörer und probiere mal wieder etwas Neues aus: Meine Bestellung bei Thomann bezahle ich nämlich sehr bequem per ... Amazon. Verückt! Am Abend gehe ich gemeinsam mit Fräulein Anna einkaufen und bin sonst Weltmeister im rumhängen und lesen. Ich finde das gut.
Mittwoch, 18. Juli 2012
Dieser Mittwoch ist vielleicht der durchschnittlichste Tag, den ich jemals erlebte. Am Abend verschicke ich einen Newsletter an den Landesverband.
Donnerstag, 19. Juli 2012
Ich habe schlecht geschlafen und mir während einer meiner Wachphasen eine Lösung für ein mich schon länger quälendes Javascript-Problem ausgedacht. Die Umsetzung gelingt mir auch prompt und so starte ich äußerst gut gelaunt in den Tag. Als zusätzliches Geschenk bringt mir der nette Postmann auch meine neuen Kopfhörer in die Firma. Wollen wir hoffen, dass mir nun die Ohren nicht mehr so schnell weh tun. Meine Laune soll an diesem Tag allerdings nicht gut bleiben und so mache ich etwas entnervt Feierabend. Da sowieso nichts mehr mit mir anzufangen ist, beschließe ich die Xbox zu bedaddeln. Leider ziert sich Microsoft ein wenig, wenn es darum geht, Geld von mir zu nehmen. Manchmal bin ich froh, wenn ich einfach ins Bett gehen kann.
Freitag, 20. Juli 2012
Nachdem ich den Tag über ordentlich rangeklotzt habe, gehe ich am Abend mit Fräulein Anna und Olli und Jule aus. Nachdem wir das Café Fabiunke ausprobiert und für wirklich gut befunden haben, landen wir schließlich auch noch im Nyx.
Samstag, 21. Juli 2012
Der gammeligste Samstag seit langem. Ich stehe gar nicht richtig vom Sofa auf, lese unglaublich viele Seiten in meinem aktuellen Buch, nämlich Das Bourne-Imperium und komme in Crysis 2 ein gutes Stück weiter. Am Ende soll meine großartigste Tat an diesem Tag das Sortieren meiner Kabelkiste gewesen sein. Wow. Am Abend ist Fräulein Anna unterwegs und ich schaue in aller Gemütlichkeit Batman Begins, so als Vorbereitung auf einen baldigen Kinobesuch.
Sonntag, 22. Juli 2012
Nachdem der Sonntag fast schon so Enden sollte, wie der Samstag auch ablief, kommt dann zum Glück ein wenig Abwechslung ins Spiel: Die Tatort-Gang geht bowlen. Nachdem ich ein wenig Anfängerpech habe, kriege ich dann doch irgendwann raus, wie ich mit der leichtesten Kugel (ich habe bekanntlich nicht so viel Kraft) doch den ein oder anderen Pin umgeworfen bekomme. So habe ich dann auch Spaß mit meinen riesigen Klettverschluss-Bowlingschuhen. Im Anschluss landen wir bei L'Osteria in Bornheim, wo es riesige und sehr leckere Pizzen gibt. Am Ende falle ich recht voll gefressen ins Bett.
Vergangene Woche war ich ja mit Christiane und Anna unterwegs, um ein paar Bilder zu machen. Nun bin ich auch mal dazu gekommen, mir die Ausbeute anzuschauen und ein wenig an den Rädchen der Bildbearbeitung zu drehen. Ich will das wieder öfter machen. Ich merke nämlich gerade wie viel Spaß mir sowohl das Fotografieren, als auch die Nachbearbeitung machen.
Beim Bearbeiten habe ich mich entschieden, die Bilder nicht schwarz/weiß zu machen, sondern die Sättigung zu verringern. Ich finde das überträgt die Stimmung dieses leicht regnerischen Abends in der vergangenen Woche besser.
Außerdem habe ich wieder ein paar Dinge gelernt. Zum einen muss ich darauf achten, gerade bei Personen an eine längere Belichtungszeit zu denken. 1/40 bekomme ich zwar noch aus der Hand scharf, aber die Bewegungen verwischen dann schon. Könnte man eigentlich wissen. Und dann ist da die Geschichte mit dem Schärfebereich. Beim Pfützen-Bild unten (was schon das Beste aus fünfen ist) hätte ich mal besser die Pfütze direkt anvisiert. Da ist irgendwas schief gegangen.
Ich mag manchmal einfache Dinge. Notebook-Hüllen müssen zum Beispiel nicht sonderlich kompliziert sein. Deshalb habe ich nun ein 13" Filz-Sleeve von Freiwild gekauft.
Die Hülle ist einwandfrei verarbeitet, schön vernäht und hat an einem der schmalen Enden den Einschub für das MacBook Air. Als Verschluss dient eine Lasche, die mit Klettverschluss zugemacht wird. So hatte ich mir das vorgestellt. Sonderlich dick ist das Sleeve dabei nicht. Als "stoßfest" würde ich es auch nicht bezeichnen. Aber vor ein paar Kratzern wird die Hülle schon schützen. Mehr erwarte ich auch gar nicht.