Das ging schnell: Die zweite Staffel von Altered Carbon hat zwei Folgen weniger als die erste. Acht Folgen sind dann doch schnell geschaut.
Die zweite Staffel hat es zuerst schwer bei mir. Ich hatte sehr auf eine direktere Fortsetzung der Handlung gehofft. Und mehr Kovacs und Ortega. Diesbezüglich werde ich jedenfalls enttäuscht: Wir springen nämlich direkt mal etwa 300 Jahre in die Zukunft. Kovacs wurde seinerzeit bekanntlich begnadigt und hat nun eine Menge Zeit damit verbracht, Quellcrist Falconer zu suchen. Bisher ohne Erfolg. Doch dann tritt die Kopfgeldjägerin Trepp in das Leben des "Last Envoy", er landet in einem neuen Sleeve und wird plötzlich des Mordes verdächtigt.
Wie gesagt: Mir fällt es zuerst schwer, mich in die Staffel einzufinden. Doch am Ende fesselt es mich dann doch wieder. Ich lerne noch einiges über die Geschichte von Kovacs und vor allem über das Leben von Falconer und was es mit dem Planeten "Harlans World" auf sich hat. Staffel zwei kommt nicht an die erste ran - aber schlecht ist sie auch nicht. Und dank eines fiesen Kliffhangers darf man gespannt sein wie es in Staffel 3 weiter geht.
Diese Woche habe ich keine Serie zu Ende geschaut und kein Buch fertig gelesen. Also Zeit mal die vergangenen zwei Wochen ein bisschen Revue passieren zu lassen. Das ist ja schon eine sehr neue Situation für uns alle. Aufgrund des neuartigen Corona-Viruses sind wir zu Hause. Fräulein Anna, Herr Max und ich. Fräulein Annas Laden ist zu, sie hat vor allem organisatorisches zu erledigen. Herrn Maxens Kita ist zu, er muss nun zu Hause spielen. Ich arbeite weiterhin normal und nehme mir nur den ein oder anderen Nachmittag frei, damit wir mit unserer Zeit über die Runden kommen.
Von anderen Menschen halten wir uns fern. Wir kaufen seltener ein, spazieren weniger und in Urlaub mit den Großeltern sind wir auch nicht gefahren. Dafür telefonieren und facetimen wir mehr. Herr Max verlangt selbstständig nach "Oma! Opa!" und freut sich immer, wenn sie auf dem Bildschirm auftauchen.
Mehr Zeit habe ich dieser Tage auf jeden Fall nicht. Ich weiß nicht so recht, wer die Zielgruppe all dieser Anleitungen gegen Langeweile ist. Klar: Der Weg zur Arbeit entfällt. Zu Hause ist aber auch mehr zu tun, wenn alle immer da sind. Das erste Opfer in unserem Haushalt wird vermutlich die Spülmaschine sein, die inzwischen meistens mehrmals am Tag läuft. Und dann freut sich Herr Max glaube ich sehr, dass wir die ganze Zeit um ihn herum sind und er so viel Aufmerksamkeit bekommen kann.
Beim anhaltend guten Wetter der letzten Woche habe ich den ein oder anderen Spaziergang gemacht. Das tat gut, auch wenn es mir tatsächlich gar nicht so schwer fällt, mit meinem Hintern zu Hause zu bleiben. Es ist spannend zu sehen, wie leer die Straßen teilweise sind. Die Bonner Fußgängerzone ist am hellen Nachmittag genau so voll wie sonst während meiner sonntäglichen Morgenspaziergänge. Das ist auch ein bisschen gruselig. Ich will mir garnicht vorstellen, wie das im Dunkeln ist.
Ich hoffe sehr, dass die kommenden Wochen wenigstens das Wetter weiter mitmacht. Wir haben uns darauf eingestellt, auch noch ein bisschen länger als Mitte April mit einer geschlossenen Kita und zurückgefahrenem Sozialleben umgehen zu müssen. Da hilft es schon sehr, wenn bei der Arbeit wenigstens die Sonne durchs Fenster scheint und Herr Max sich auf der für den Sommer hergerichteten Terrasse oder in seinem neuen Sandkasten ein bisschen verdulden kann. Das waren unsere beiden Hauptprojekte in den vergangenen Wochen, mit deren Ergebnis ich sehr zufrieden bin.
Und ansonsten? Abwarten. Ich habe mich so langsam daran gewöhnt, die Situation nicht so richtig in der Hand zu haben und finde es gar nicht so furchtbar schlimm, mich ein wenig einzuschränken. Mal schauen, was ich in zwei Wochen dazu sage.
In der etwas ferneren Zukunft werden das Bewusstsein und die Erinnerung von Menschen auf kleinen Speichereinheiten, die im Genick eines Körpers sitzen, gespeichert. Dadurch ist es möglich, sehr lange zu leben - nur eben nicht im immer selben Körper.
Takeshi Kovacs wird etwas überraschend in den Körper des Polizisten Elias Ryker gesleeved und soll im Auftrag des sehr reichen Laurens Bancroft herausfinden, wer eben diesen ermordet hat.
Es folgen zehn sehr spannende Folgen einer sehr düsteren, aber unheimlich gut gemachten Serie. Natürlich hängt alles irgendwie zusammen. Die Vergangenheit Kovacs', die unaufgeklärten Fälle Rykers. Außerdem mit von der Partie: Ein AI-Hotelmanager, eine Hackerin in einem Männerkörper und eine hartnäckige Polizistin.
Altered Carbon ist düster und brutal. Es fließt ziemlich viel Blut, es wird geschossen und geschlitzt und geprügelt. Gleichzeitig ist die Geschichte verzwickt und unheimlich spannend. Ich fand jede einzelne Folge ziemlich aufregend und freue mich, dass Netflix bereits Staffel Nummer zwei für mich vorhält.
Interessant, wie viele "Irgenwas mit Geschichte"-Bücher ich doch in meinem Regal stehen habe. "Der vergessene Tempel" fällt auch in die Kategorie.
Zur Geschichte: Kurz nach dem zweiten Weltkrieg ist der Abenteurer Sam Grant auf einmal in eine wilde Jagd verstrickt. Zusammen mit einigen Regierungsmenschen und einer griechischen Untergrundkämpferin macht er sich auf die Suche nach Rüstung und Schild von Archilles. Dabei bereist die kleine Gruppe sehr indianajonesesk das gesammte Mittelmehrgebiet und stöbert in dem ein oder anderen alten Tempel herum. Aber natürlich sind unsere Freunde nicht alleine. Auch eine russische Gruppe ist unterwegs und hat großes Interesse an der historischen Klamotte.
Wie die meisten der Bücher in meinem Regal ist "Der vergessene Tempel" keine Weltliteratur. Aber es ist eine spannende Abenteuergeschichte, die mich gut unterhalten hat. Das Buch darf bleiben.
Ich erinnere mich noch grob an die Filme aus der "Oceans"-Reihe mit George Clooney und all den anderen bekannten Schauspielern. Netflix schlägt mir dieser Tage vor, dass ich mir doch mal den aktuellsten Film anschauen soll.
Dieses Mal steht die Schwester von Danny Ocean im Mittelpunkt. Debbie, gespielt von Sandra Bullock, ist gerade aus dem Gefängnis frei gekommen und legt direkt los: Während der MET-Gala soll ein unfassbar teures Collier gestohlen werden. Dazu stellt sie ein hochkarätiges Team zusammen: Unter anderem Rihanna, Cate Blanchett, Helena Bonham Carter und Anne Hathaway mischen mit.
Ganz im Stil der älteren Oceans-Filme wird der raffinierte Plan mit viel Eleganz umgesetzt. Ich fühle mich gute anderthalb Stunden sehr gut unterhalten und finde es am Ende nur ein bisschen schade, dass ich den Film nicht mit Fräulein Anna zusammen gesehen habe. Der hätte er sicher auch gut gefallen.
Nachdem wir im Dezember vergangenen Jahres ja ziemlich begeistert vom Thees Uhlmann-Konzert im Palladium in Köln zurückgekommen waren, lag es relativ nahe, dass wir auch die Veranstaltung direkt vor der Haustür besuchen sollten.
Und so geben wir gestern Abend Herrn Max in die Hände seiner Oma und düsen mit der Straßenbahn der Linie sechsundsechzig über die Kennedy-Brücke ins Brückenforum. Mit einer großen Cola in der Hand stehen wir vor der Bühne, als pünktlich um acht Uhr „Grillmaster Flash“ sein Vorprogramm spielt. Er scheint zur Zeit die One-Man-Vorband der Wahl im Hause Grand Hotel Van Cleef zu sein. Aber das ist ja nichts schlechtes.
Um halb neun betreten dann Uhlmann und Band die Bühne, um gut zwei Stunden lang Musik für uns zu machen. Da ich in den vergangenen Wochen das neue Album „Junkies und Scientologen“ rauf und runter gehört habe, kann ich jeden Titel mitsingen. Meine Stimme wird es mir danken.
Neue Lieder, alte Lieder, ein bisschen Tomte, was von den Toten Hosen. Das Konzert ist gut. Dennoch reist es mich nicht so mit, wie die letzte Veranstaltung. Das mag ein wenig am Brückenforum als Konzerthalle liegen, vielleicht auch daran dass die „Uhlmann quatscht“-Teile eher selten sind und ein wenig kürzer ausfallen. Zum nächsten Konzert gehe ich aber natürlich trotzdem gerne wieder.
Nachdem bei einem Einsatz einiges schief geht, ist in der ersten Folge der ersten Staffel von S.W.A.T. auf einmal Daniel Harrelson, genannt Hondo, der Leiter einer Polizei-Spezialeinheit. Der Spezialeinheit der Polizei von Los Angeles. Und dann begleiten wir ihn und sein Team und die Leute drumherum zweiundzwanzig Folgen lang bei allerlei Einsätzen in und um Los Angeles.
So richtig viel mehr muss man zu der Serie eigentlich nicht sagen. Es ist Unterhaltung. Böse Menschen müssen aufgehalten werden. Hondo und sein Team sind natürlich zur Stelle und haben auch Abseits des Einsatzes zwar den ein oder anderen Konflikt, aber auch immer einen klugen Ratschlag zur Hand. Ich werde mir auch die zweite Staffel anschauen, wenn sie bei Prime Video mal verfügbar ist, furchtbar ungeduldig bin ich deswegen aber auch nicht.
In der Besetzung der Serie kennt man vor allem wohl Shemar Moore, der vorher zwölf Jahre lang in Criminal Minds mitspielte. Der ein oder andere mag sich noch an einen gleichnamigen Film vom Anfang des Jahrtausends erinnern, der mit Samuel L. Jackson, Colin Farrell, Michelle Rodríguez, LL Cool J und Jeremy Renner aufwarten konnte. Der war tatsächlich ähnlich wie die Serie: Unterhaltsam, aber auch nicht mit sonderlich viel Tiefgang ausgestattet.
Montag Herr Max ist krank. Das ganze Wochenende wurde gehustet, die Temperatur ist erhöht. Statt zur Kita gehen wir also zum Arzt und lassen uns dort die Erkältung bestätigen. „24 Stunden symptomfrei“ soll Herr Max sein, bis er wieder zur Kita darf. Wir machen einen langen Spaziergang am Rhein, den der Kurze komplett verschläft. Für mich gibt es keine Pause, ich bin am Abend wirklich im Eimer und sehr zeitig im Bett. Seit einiger Zeit lese ich wieder mehr, ich merke wie mir das beim Abschalten hilft.
Dienstag Ich gehe arbeiten, heute übernimmt Fräulein Anna die Krankenbetreuung. Der Heimweg kostet mich heute dank ausfallender und hoffnungslos überfüllter Züge fast zwei Stunden. Ich fange eine neue Serie an: Prime Video schlägt mir „S.W.A.T.“ vor. Den ein oder anderen Darsteller kenne ich schon, mal schauen ob ich dran bleibe.
Mittwoch Herr Max ist weiterhin symptombehaftet. Wir machen einen etwas kürzeren Spaziergang und erkunden statt dessen das Haus der Geschichte. Herrn Max gefallen vor allem die vielen Treppen und Rampen in der Ausstellung, die er fleißig auf- und ab wetzt. Den Mittagsschlaf beendet Herr Max sehr spontan, wir sind anschließend beide nicht mehr so besonders gut drauf.
Donnerstag Viel Kleinkram auf der Arbeit. Außerdem Jahresgespräch. Am Abend reinige ich die neu gebraucht gekauften Duplo Steine.
Freitag Fräulein Anna und ich wechseln uns ab. Erst darf ich arbeiten, am Nachmittag übernehme ich dann die Krankenpflege. Wir vermuten außerdem „irgendwas mit den Zähnen“, da er nichts essen will, was man aufwendiger kauen muss.
Samstag Keine Ruhe heute. Aufstehen, einkaufen, Sport am Vormittag. Für den Mittag ist ein gemeinsamer Mittagsschlaf mit Herrn Max eingeplant. Der hat aber keine Lust und so spielen wir sehr ausführlich mit dem neuen Duplo und spazieren eine Runde. Wenigstens einer bekommt so ein bisschen Ruhe. So müde wie an diesem Abend war ich schon lange nicht mehr.
Sonntag Tief Sabine ist im Anflug. Wir lassen uns davon nicht stressen und gehen erst einmal frühstücken. Herr Max ist schon wieder viel fitter und freut sich, mit uns zusammen unterwegs zu sein. Im Obergeschoss der Konditorei in der Fußgängerzone sitzt man gut, mein Essen schmeckt mir. Anschließend spielen wir nach einem kurzen Spaziergang zu Hause ausführlich und erledigen die ein oder andere Kleinigkeit. Draußen wird es doch langsam ein bisschen zu ungemütlich.
Miles Lord gerät mitten in Moskau in eine Schießerei. Und schnell stellt sich heraus, dass er selbst das Ziel der Attentäter sein sollte. Der Anwalt ist in der russischen Hauptstadt, um eine Kommission zu unterstützen, die den nächsten Zaren bestimmt.
Sozialismus, Kapitalismus - warum nicht mal wieder eine Monarchie? Eine Volksabstimmung hat für die Wiedereinrichtung des Zarenreiches gestimmt und nun gilt es den richtigen Nachkommen aus dem Hause Romanov zu finden. Da haben natürlich Unternehmer, Politiker, Militärs und Mafiosi ein Interesse, sich ein bisschen Macht zu sichern. Lord hingegen findet Hinweise auf überlebende direkte Verwandte der Romanovs, die der Exekution der Zarenfamilie im Juli 1918 entgangen sind. Gemeinsam mit einer russischen Tänzerin folgt er der Prophezeiung Rasputins und damit den Stationen einer vor langer Zeit angelegten Schnitzeljagd durch Osteuropa und Amerika.
"Die Romanow-Prophezeiung" ist gut zu lesen und auch gute Unterhaltung. Aber auch irgendwie nichts besonderes. Und am Ende ein bisschen kitschig.
Nachdem mich das erste Abenteuer des Mathematikers Even Vik schon gefesselt hatte, fiel die Entscheidung, den zweiten Band aus der Reihe direkt hinterher zu lesen, ziemlich einfach.
Es ist ein bisschen Zeit seit den Ereignissen aus dem ersten Buch vergangen. Evens Alltag hat sich einigermaßen normalisiert. Bis die Bruderschaft der Unsichtbaren wieder auf den Plan tritt, denn Newtons Geheimnisse sind noch lange Licht gelüftet. So kommt es, dass Even plötzlich im Krankenhaus liegt und des versuchten Mordes bezichtigt wird. Es bleibt spannend, es wird überwacht, verfolgt, gerätselt und gemordet.
Viele schon bekannte Charaktere tauchen wieder auf und Even muss sich dem ein oder anderen Schatten aus seiner Vergangenheit stellen. Dass das Ende dann kein „Ende gut, alles gut!“-Ende ist, macht das Buch nur besser. Ich habe es sehr gern gelesen.