Burg Eltz und Burg Pyrmont - Ein Wochenende in der Eifel

Es ist kurz nach fünf am Freitag Nachmittag, als ich feststelle, dass ich meine AirBnB-Buchung für das kommende Wochenende abgeschlossen habe und deshalb gerade nicht vor meiner Ferienwohnung erwartet werde. Kurz ärgere ich mich sehr. Dann storniere ich die Buchung und suche mir eine neue Unterkunft. Nach einer knappen Stunde ist die Aufregung vorbei: Zwar nicht so nah an meinem Hauptziel wie geplant - aber dennoch: Eine Unterkunft.

Und so kaufe ich mir schnell in Polch in der Eifel meine Single-Verpflegung für das Wochenende und dann geht es zurück nach Mayen. Meine Vermieterin ist sehr freundlich, die Wohnung top in Schuss. Kurz darauf köcheln meine Dosenravioli auf dem Herd, ich stelle fest dass das Internet nicht all zu prickelnd ist und dass mir das einfach nichts ausmachen wird. Ich verbringe den Abend vor dem Fernseher, schaue zwei Filme und schlafe dann schnell ein.

Burg Eltz

Burg Eltz im Herbstwald.

Obwohl die Burg nur eine gute Stunde von zu Hause entfernt ist, bin ich noch nie dort gewesen. Vom Besucherparkplatz aus folge ich dem Weg, den der Shuttelbus nimmt und stehe schon nach wenigen Minuten an einem Aussichtspunkt, von wo aus sich mir ein tolles Panorama über das Tal mit der Burg präsentiert. Nebelwolken ziehen durch das Tal, die Bäume leuchten herbstlich. Das sieht schon alles sehr schön aus.

Burg Eltz im Herbstwald.
Burg Eltz im Herbstwald.
Der Weg zur Pforte von Burg Eltz.
Burg Eltz von der Seite.
Bunt leuchtende Bäume im Herbstwald.

Für den Samstagmorgen habe ich mir tatsächlich einen Wecker gestellt. Ich hatte mir vorgenommen zeitig da zu sein und das war auf jeden Fall eine gute Idee. Schon um kurz nach neun am Morgen ist ein bisschen was los: Eine junge Frau in einem aufwendigen Kleid bekommt Locken gewickelt, ein Mann fotografiert genau so wie ich und spricht dabei in eine zweite Kamera. Vermutlich bin ich also bald eine Hintergrundfigur in einem YouTube-Video.

Als es mir langsam aber sicher zu voll wird, breche ich auf. In die Burg selbst zieht es mich gerade nicht so richtig, die schaue ich mir lieber irgendwann mal mit Herrn Max gemeinsam an. Statt wieder der befestigten Straße zu folgen, laufe ich dieses Mal den ausgeschilderten Fußweg zurück zum Parkplatz. Das ist ein guter Plan: Bis ich zur ersten Kurve gelange, kann ich noch selbst eine schöne Aufnahme der Burg machen und dann einem weiteren Fotoshooting zuschauen, bei dem eine junge Frau im wallenden Kleid in einer Felswand hängt. Ein bisschen skurril, aber auch ganz witzig zu beobachten.

Es ist auf jeden Fall eine gute Idee gewesen, dieses Mal den Weg durch den Wald zu nehmen. Er ist deutlich weniger steil als die Straße und sehr angenehm zu laufen. Die Bäume sind hier scheinbar besonders bunt, ich fühle mich sehr wohl. Zeitig hier zu sein war wirklich gut, denn bei meinem Aufstieg kommen mir sicherlich an die einhundert Leute entgegen und auf dem Parkplatz oben sehe ich dann tatsächlich auch inzwischen sehr viele Autos und zwei Reisebusse stehen.

Der Elzbachfall

Auf dem Weg zu Burg Eltz hatte ich gleich mehrere Male ein Schild zu einer anderen Burg gesehen. Burg Pyrmont ist, so sagt mir das Internet, allerdings gerade nur für geschlossene Gesellschaften geöffnet. Auf der Landkarte entdecke ich aber direkt daneben einen Wasserfall, die Bilder sagen mir zu und weil es fast direkt auf dem Weg zu meiner Ferienunterkunft liegt, mache ich mich dorthin auf den Weg.

Wasser fließt einen Wasserfall hinunter.

Ich habe schon wirklich lange nicht mehr aufwändig fotografiert. Also mit Stativ und Filtern und drum und dran. Eben an der Burg bin ich dann wieder ein bisschen auf den Geschmack gekommen und deshalb stehe ich schon bald auf dem Geröll in der Mitte des Flusses und montiere rotierende Polfilter, Filterhalter und ND-Filter vor dem Objektiv. Die Zeit vergeht wie im Flug, das macht richtig Spaß.

Mit dem Ergebnis bin ich auch einigermaßen zufrieden, auch wenn ich das Arbeiten mit den Verlaufsfiltern noch ein bisschen üben muss. Oder die vielleicht in Zukunft auch weg lasse und lieber in Lightroom ein bisschen mit den neuen Masken arbeite. Mal gucken.

Ein altes Haus, eine Burg und ein Wasserfall unter einer Brücke.

Am frühen Samstag-Nachmittag kehre ich dann ein bisschen müde und vor allem hungrig in mein Urlaubszuhause zurück. Den Rest des Tages verbringe ich in aller Ruhe damit, die Bilder direkt zu sichten und zu bearbeiten, einen Mittagsschlaf zu halten, Chips zu essen und einen Film zu schauen. Das ist großartig und ziemlich genau das, was mir sehr oft fehlt.

Das Experiment "Martin ist ein Wochenende alleine in der Eifel" ist, trotz einiger Stolpersteine, sicherlich ein Erfolg gewesen. Mal schauen, wann das das nächste Mal klappt.

Max Landorff: Der Regler

Gabriel Tretjak hat alles im Griff. Er ist so eine Art Privatdetektiv, den man "der Regler" nennt. Er regelt alles mögliche für andere Menschen und verdiemt damit sehr viel Geld. Da werden Scheidungen eingefädelt und Probleme aller Art für Industrielle, Minister und andere bekannte Menschen aus der Welt geschafft. Irgendwie schafft er es, dass jeder dabei seinen Schnitt macht.

Aber dann kommt alles irgendwie anders: Menschen werden auf auffällige Art und Weise umgebracht und alle Wege führen den ermittelnden Kommissar Maler immer wieder zum Regler. Niemand aus seinem Bekanntenkreis scheint nicht in Gefahr zu sein. Seine Vergangenheit holt Gabriel Tretjak ein. Wir erfahren einiges rund um seine Kindheit, sein Verhältnis zu seinem Vater und seine frühen Aufträge.

Der Regler ist unheimlich spannend geschrieben und kommt ohne Längen aus. Die Charaktere sind alle mehr als geheimnisvoll. Wie beim ersten lesen vor einigen Jahren ist es mir jeden Abend wirklich schwer gefallen, das Buch aus der Hand zu legen. "Ach, ein Kapitel geht noch!", dachte ich mehr als einmal.

Urlaub in Carolinensiel

Zwei Wochen Urlaub am Stück. Das gab es in unserem Haushalt schon lange nicht mehr. Nach einiger Recherche haben wir uns auf dem Ferienhof Schild bei Carolinensiel einquartiert. Dort gibt es seit diesem Jahr schicke kleine rote Häusschen zur Miete. Außerdem: Jede Menge Spielgelegenheiten und allerlei Fahrzeuge für große und kleine Kinder. Im angeschlossenen Hofcafé kann man prima Kuchen abgreifen oder auch mal Abends eine warme Mahlzeit abholen. Wir fühlen uns dort zwei Wochen lang sehr wohl.

Panorama über einen See, am linken Bildrand eine Brücke.

Einen kurzen Moment sind Fräulein Anna und ich verunsichert als wir feststellen, dass wir noch nie zwei Wochen am Stück an einem Ort Urlaub gemacht haben. Aber natürlich kriegen wir die Zeit gut rum. Unter Zuhilfename von gemieteten Fahrrädern mitsamt Anhänger für Herrn Max machen wir die nähe Umgebung unsicher. Auf Herrn Maxens Wunsch hin fahren wir mit einem schwanenförmigen Tretboot. Wir machen einen Ausflug auf die Insel Spiekeroog und fahren gleich zwei Mal an den großen Strand nach Schillig. Da werden Sandburgen gebaut und Pommes gegessen und Drachen steigen lassen.

Neben all den Schnappschüssen mit dem Telefon habe ich auch mit der großen Kamera das ein oder andere Bild gemacht. Mal schauen, ob ich es schaffe, die zeitnah zu sichten.

Ein Mann steht mit der Kamera neben einer Holzfigur die ebenfalls eine Kamera hält, im Hintergrund Schiffe.

Die zwei Wochen gehen für uns sehr schnell um. Und auch wenn der Urlaub sicherlich nicht die Erholung gebracht hat, die ich vielleicht gebraucht hätte: Am Ende sind wir ein bisschen traurig, als es wieder nach Hause geht. Die Nordsee ist, gerade zum Urlaub mit Kleinkind ein tolles Ziel. Ich denke, wir kommen gerne wieder.

Raymond Khoury: Scriptum

"Was mit Geschichte" mal wieder. Das Buch beginnt mit dem Überfall von vier berittenen Tempelrittern auf eine Museumseröffnung in New York. Ein Mensch wird geköpft, viel geht kaputt, einiges wird gestohlen. Die Archäologin Tess Chaykin ist mitten drin und beobachtet einen der Räuber, der sich scheinbar nur für eines der Artefakte aus dem Besitz des Vatikan interessiert. Durch den Überfall auf den Plan gerufen wird FBI-Agent Sean Reilly und kurz darauf befinden sich die beiden mitten in einer wilden Jagd, die schließlich auch nach Europa führt. Neben Tess und Sean und einem durchgeknallten Archäologen ist auch ein mysteriöser Pater aus dem Vatikan hinter einer Hinterlassenschaft des Templerritter-Ordens her, die auch heute noch das Weltgeschehen verändern könnte.

Ich habe Scriptum gerne gelesen, ein guter Abenteuerroman. In der Mitte hat die Geschichte sicherlich die ein oder andere Länge. Vor allem Achäologin Tess erinnert mich teilweise ein wenig an die frühe Kim Bauer, die sich ja auch immer zielsicher von einer Bredoullie in die nächste manöveriert hat. Am Ende kommt dann aber alles zusammen. Wie ich heute lernte, gibt es insgesamt fünf Bücher aus der Reihe mit dem FBI-Agenten Sean Reilly. Da habe ich dann wohl noch etwas vor mir.

Killers Bodyguard

Wirklich großes Kino war das jetzt nicht. Aber ausreichend unterhaltsam, um dabei die gesamte Wäsche nach einem zweiwöchigen Urlaub zu falten. Vier Maschinen in der Summe.

Ryan Reynolds und Samuel L. Jackson ballern und prügeln sich genau so durch die Gegend, wie man das von den beiden erwarten würde. Dabei reden sie viel dummes Zeug und sagen recht oft "Motherfucker". Es geht am Ende natürlich genau so aus, wie man das erwartet. Und das ist auch gut so.

Mit dem Klick werden Daten von YouTube nachgeladen.

Ein Baum und ein iPhone

Ein Baum steht einsam am Wegesrand.

Ich habe ja ein bisschen ein Faible für einsam in der Landschaft stehende Bäume. Davon gibt es hier oben - wir sind derzeit noch im Urlaub an der Nordseeküste - schon den ein oder anderen. Gestern auf meinem Spaziergang hinter dem Deich habe ich diesen hier fotografiert.

Dieses Jahr habe ich mir ein neues iPhone gekauft. Das Modell "13 Pro" ist es geworden, in silbern/weiß, was ich aber in einer Hülle verstecke. Doof eigentlich, denn das Gerät ist sehr schön anzusehen. Ganz eigentlich wäre es nicht nötig gewesen ein neues Telefon zu kaufen, denke ich mir so. Das drei Jahre alte Vorgängermodell ist, bis auf einen hakeligen Lautstärke-Knopf, noch gut in Ordnung. Meine Bedenken haben sich aber, nachdem ich die für mich neuen Brennweiten an der Kamera ausprobiert habe, ziemlich in Luft aufgelöst. Vor allem die Weitwinkel-Funktion ist super. Auch großartig: Durch den kleinen Formfaktor des Nicht-Max-Gerätes kann ich es nun wieder ohne größere Jongliererei mit einer Hand bedienen.

Tom Martin: Der Sirius-Schatten

Urlaubszeit, Lesezeit. Ich war ein wenig zu pessimistisch, als ich nur zwei Bücher einpackte. Denn nach nur vier Tagen habe ich schon das erste Buch durch: "Der Sirus Schatten" von Tom Martin.

So ein bisschen fällt das Buch in die Kategorie "Was mit Geschichte": Die Astronomin Catherine Donovan bekommt nach dessen gewaltsamen Tod einen Brief von ihrem Freund und Mentor, der den Plänen einer geheimen Organisation auf die Spur gekommen war. Diese möchte mit Hilfe jahrtausendealter Technologie die Weltherrschaft an sich reißen. Das gilt es natürlich aufzuklären und so muss Dr. Donovan um die Welt touren und allerlei Abenteuer bestehen. An ihrer Seite ist dabei natürlich ein charmanter Mit-Wissenschaftler, der eher zufällig in die ganze Nummer hereingezogen wird.

"Der Sirus Schatten" vermischt Geschichte und Fiktion und damit hat man es bei mir ja sehr einfach. Mir hat das Buch gut gefallen.

David Ignatius: Der Deal

Eine geheime Tochterorganisation der CIA operiert hochgeheim in Pakistan und irgendwie auch dem Rest der Welt. Das klingt geheimnisvoll und nach meinem Geschmack. Die Agentin Sophie Marx springt ein, als die Organisation aufzufliegen droht und Agenten im Einsatz sehr gezielt verschwinden oder umkommen. Es geht um die Rache für einen Drohnenangriff, dubiose Geldgeschäfte und Geheimniskrämerei.

Der Deal ist jetzt kein Meisterwerk der Literatur (Wer hätte das auch erwartet?) aber dennoch recht spannend und unterhaltend.

Assasin's Creed

Ich weiß garnicht so richtig, warum ich zu den Assassin's-Creed-Spielen nie so richtig den Zugang gefunden habe. Eigentlich mag ich "was mit Geschichte" im weiteren Sinne ja schon und Open-World-Spiele mag ich auch. Vielleicht liegt es daran, dass ich nie so genau verstanden habe, um was es geht.

Heute jedenfalls habe ich die Film-Auskopplung aus der Spiele-Reihe geschaut und sagen wir mal so: Werbung für die Spiele ist der irgendwie nicht. Der Film wirkt ein bisschen wie Cutscenes in einem Computerspiel, die Geschichte ist eher lahm und vorhersehbar. Da hilft auch Tempelritter Jeremy Irons nicht mehr und der kürzlich verstorbene Michael K. Williams kann auch nichts mehr retten. Die Assasinen spielen Mittelalter-Parkour in Spanien und die Gegenwarts-Wissenschaftler schauen dabei zu. Und eigentlich sind alle auf der Suche nach einem Apfel. Der sehr kurz ausfallende Showdown ist dann in London. Und sehr kurz.

Mit dem Klick werden Daten von YouTube nachgeladen.

Ich werde mal recherchieren, ob die Geschichte, die man mir heute erzählt hat, ebenso die Hintergrundgeschichte der Spiele ist und mich mal ein bisschen einlesen. Vielleicht hat dann dieser Filmabend - abseits von drei gefalteten Maschinen Wäsche - noch was Gutes.

Die Sache mit dem Monitor

Aufmerksame Leserinnen und Leser erinnern sich vielleicht: Letztes Jahr gab es da ein bisschen Huddel wegen eines Monitors, den mein Arbeitgeber mir zur Einrichtung meines Heimarbeitsplatzes schicken lies:

Die Firma lässt mir einen Monitor zukommen, der leider einmal defekt geliefert wird. Es gibt ein wenig hin und her. Die Firma Cyberport stellt sich als nicht all zu kundenfreundlich heraus und verhindert damit, dass ich dort noch einmal etwas kaufen möchte.

Letztens habe ich dann die unter anderem für die Bestellung zuständige Kollegin im Firmen-Slack: "Kann ich dich mal kurz anrufen?". Nachdem meine erste Reaktion "Was hab' ich schon wieder angestellt?" ist, kann ich schnell aufatmen. Wir schmunzeln gemeinsam darüber, dass oben genanntes Versandhaus sich nach ziemlich genau einem Jahr wieder per Mail gemeldet hat und "Service abgeschlossen, Paket auf dem Weg zum Kunden" schreibt.

Drei aufregende Tage und eine verzögerte Lieferung später dann: Hier steht wieder ein kaputter Monitor. Es ist scheinbar günstiger, den zurück zum Kunden zu schicken, als ihn zu entsorgen. Meine Güte, ich kümmere mich dann wohl.