Eine Sache, die in unserem Haus ein wenig mysteriös ist, ist die Sache mit dem warmen Wasser. Vor einigen Wochen schon habe ich der Maschine im Keller per Rädchen befohlen, dass unser warmes Wasser mehr als zehn Grad warm sein soll. Während das Haus leer stand machte das Sinn. Nun nicht mehr. Das klappt dann auch prima, zumindest eine Weile. Bei meinem nächsten Besuch kommt dann wieder doch nur kaltes Nass aus dem Hahn. Ich verbringe also weitere Minuten vor dem Steuergerät der Heizung, studiere die unterschiedlichen Rädchen und bewundere die analoge Uhr mit den kleinen roten und blauen Markierungen.
So wirklich wichtig ist das Thema während der Renovierungen aber auch eigentlich nicht. Da wir nun hier wohnen, ist das eine andere Sache. Ich möchte duschen und spülen und Herr Max muss baden. Also habe ich mir heute die ganze Nummer nocheinmal genauer angeschaut. Zuerst finde ich heraus: Die Heizungsuhr steht, vermutlich bedingt durch die zahlreichen Elektriker-Einsätze und die damit verbundenden Stromunterbrechungen auf einer eher zufällig gewählten Uhrzeit. Dieses Problem ist schnell gelöst, man kann die Uhr einfach auf die richtige Zeit drehen. Ein kleiner Pfeil im inneren Kreis zeigt auf dem äußeren Kreis an, ob man zwischen 0 und 12 Uhr oder 12 und 0 Uhr eingestellt ist.
Als dies keine Abhilfe schafft, muss ich mich noch einmal mit dem Thema auseinandersetzen und es dauert eine kleine Weile, bis ich stutzig werde: In der Anleitung ist die Sache mit den kleinen bunten steckbaren Markierungen irgendwie anders erklärt, als diese rund um die kleine analoge Uhr gesteckt sind. Es stellt sich heraus: Wer auch immer die Heizung zuletzt einstellte, hatte Uhr genau 12 Stunden zeitversetzt eingestellt und die Markierungen in die Nachtstunden gesetzt. Zusammen mit der verstellten Uhrzeit erklärt das, warum das warme Wasser im Laufe des Tages irgendwann ausblieb. Meine Güte.
Australische Krimi-Serien könnten so ein Ding werden, was mir gefällt. Nachdem ich letztens schon "Pine Gap" ganz gerne geschaut habe, schlägt Netflix mir dieser Tage "Secret City" vor. Wieder geht es in die Welt der Geheimdienste und der Spionage. Die Journalistin Harriet Dunkley verstrickt sich im Laufe der Folgen immer tiefer in einen Fall, bei dem es nicht nur um einen toten jungen Mann am Fluß, eine Australierin die für Tibet demonstriert und die düsteren Machenschaften einiger Ministerinnen und Minister geht. Das wechselseitige Verhältnis der Australier zu den Amerikanern und den Chinesen scheint schon ein wichtiges Ding zu sein. Nachdem das in "Pine Gap" ja schon das bestimmende Thema war, geht es auch dieses Mal in diese Richtung.
"Secret City" hat mir gut gefallen. Ich habe eine Weile gebraucht, bis ich mich daran erinnerte, dass ich die Hauptdarstellerin ja schon als Olivia in "Fringe" sehr gerne mochte. Und deshalb habe ich auch direkt mit der zweiten Staffel angefangen.
Dieses Video hat mich heute sehr zufrieden zurückgelassen. Nicht ganz dreißig Minuten dauert es, die Geschichte einer Recherche zu erzählen. Als Christophe bei Reddit einen geheimnisvollen Post sieht, in dem jemand merkwürdige Sandkreise mitten in der Wüste Algeriens beschreibt, lässt er nicht locker. Die Recherche führt ihn zuerst einmal quer durch das Internet, lässt ihn allerlei Menschen interviewen und am Ende fahren sogar einige Männer in die Wüste, um sich das Ganze genauer anzuschauen.
Ich muss öfter eines diese durchweg positiven Videos schauen, die dabei auch noch eine belanglose, aber spannende Geschichte erzählen.
Und noch ein bisschen mehr schade, dass nach einer kurzen Staffel Nummer acht der Spaß ein Ende haben wird, wie ich gerade gelesen habe.
Und heute habe ich dann die letzte Folge der letzten Staffel geschaut. Das war schon ein sehr passender Abschluss der Serie, irgendwie. Auf der einen Seite Schade, ich habe in den letzten Wochen noch das ein oder andere mal wirklich laut gelacht und mir werden die Abenteuer der Detectives vom neunundneunzigsten Revier sicher fehlen. Aber: Ich glaube es ist vielleicht auch nicht schlecht, aufzuhören bevor es zu spät ist. Ganz so sehr an den Bildschirm gezogen haben mich die letzten Folgen dann doch nicht mehr.
Und weil ich mich an einige der Szenen in diesen Best-Of-Videos nicht erinnern kann, sollte ich vielleicht wirklich einfach von vorne anfangen.
Gar nicht mal so unbekannt gerade, das Szenario was Marc Kayser bereits zweitausendacht skizzierte: Die Energiepreise sind durch die Decke gegangen, eine extremistische Splitter-Gewerkschaft macht der Bundespolitik zu schaffen. Menschen sind unzufrieden.
Und dann ist da dieser hochgeheime Vertrag zwischen der BRD, Russland und den USA, der zwei der Parteien ihre Energieprobleme und der anderen ihre Geldprobleme nehmen soll. Und dann werden auf einmal Menschen umgebracht, die an der Entstehung eben dieses Vertrages beteiligt sind. BKA-Sonderermittler Markus Croy wird beauftragt herauszufinden was da so passiert und er recherchiert sich dann in die ziemlich fiesen Abgründe der Geheimdienstwelt, in der ungefähr jeder ein doppeltes Spiel treibt. Und am Ende kommt es zu einem Showdown im Vorfeld des G8-Treffens. BND, BKA, CIA, MSS, die ehemalige Stasi und Nazis. Jeder mischt irgendwie mit.
"Trias" war sehr spannend zu lesen, hatte keine überflüssigen Längen und eine Fortsetzung, die ich irgendwann mal lesen sollte, gibt es auch noch. Vor allem dass das Szenario so passend in unsere Zeit transferiert werden kann, hat das Buch für mich sehr greifbar gemacht.
Dieser Tage schaute ich, sowohl während des Wäsche faltens, als auch zwischendrin: L.A.'s Finest, eine US-Krimiserie mit Jessica Alba. Wie ich heute lernte, wurde eben diese nach den beiden Staffeln, die ich mir angeschaut habe, leider auch schon wieder abgesetzt. Das finde ich ein bisschen schade, denn auch wenn L.A.'s Finest sicherlich keine weltbewegende Serie ist, war es doch irgendwie gute und leichte Unterhaltung, unterlegt mit Hiphop- und R'n'B-Musik.
Der Plot ist der altbekannte: Die beiden Polizistinnen McKenna und Burnett verfolgen in den beiden Staffeln jeweils ein folgenüberspannendes die beiden Privat betreffendes Thema. Währenddessen lösen sie Fälle die manchmal zum großen Thema beitragen. Ganz gerne mochte ich, dass die beiden gleich zwei Sidekicks in Form von zwei weiteren Polizisten bekommen, so das wir es eigentlich sogar mit vier Hauptcharakteren zu tun haben. Dabei nehmen alle natürlich gerne die ein oder andere rechtliche Abkürzung in bester "Bad Boys"-Manier.
Das war nun wirklich ein Buch nach meinem Geschmack: Ein Terroranschlag, ein ehemaliger und natürlich in den Dienst zurückkehrender CIA-Agent, geplante Terroranschläge und der Versuch diese zu verhindern. Ryan Kealey, Ex-Soldat und Ex-CIA-Agent, muss verhindern, dass einer seiner Ex-Soldaten-Kollegen einen sehr wirkungsvollen Anschlag auf die Präsidenten der USA und zwei seiner Kollegen verübt. Eben jener hat nämlich eine ganz schön verdrehte Vorgeschichte und damit ein ordentliches Motiv für jede Menge Mord und Chaos.
Das Ganze schön ist leicht lesbar und flüssig geschrieben, da habe ich nicht viele Abende für gebraucht. An die inhaltliche Qualität eines Tom Clancy kommt Britton auf keinen Fall heran, da ist die Werbung ein wenig zu vollmundig. Das hat meine Unterhaltung aber nicht getrübt.
Wie ich heute lernte, ist das Buch der Auftakt einer Trilogie, deren weitere Teile ich auch gerne lesen werde.
Manche Menschen können die Stimmungen und Empfindungen anderer Menschen spüren: Sei es in Form von Farben, Tönen oder Gerüchen. Und manche können das so gut, dass sie sogar die Empfindungen anderer Menschen manipulieren können.
In Gnosis geht es um solche Menschen. Wir steigen in die Geschichte ein, als sich das Leben von Winter und Elijah auf einmal auf den Kopf gestellt wird. Wie sich herausstellt, sind sie solche Empathen und ein großer Teil des Buches dreht sich dann darum, die Geschichte ihrer Kindheit zu erzählen, in der unter anderem eine geheimnisvolle Geheimorganisation und Menschenexperimente eine Rolle spielen. Bis wir dann wieder in die Gegenwart springen, wo ein Sektenführer gerade ziemlich fiese Pläne verfolgt.
Gnosis war ganz gut zu lesen. Die philosophischen Exkurse, die meistens in Form einer sehr ausführlichen Schulstunde der Kinder untergebracht wurden, waren ein bisschen langatmig. Das Ende hatte dann tatsächlich nochmal einen ganz spannenden Twist.
Die Anzahl Hütten-im-Wald-Bauer bei YouTube ist in den letzten Jahren sicherlich stark gewachsen. Sich da ein wenig hervorzuheben ist schon schwierig. Zeitraffer-Aufnahmen und Drohnenvideos haben sie alle.
Martijn Doolaard schafft es, da deutlich herauszustechen. Der Niederländer hat einen kleinen Hof in den italienischen Alpen gekauft und renoviert dort an zwei Steinhäusern herum. Soweit erst einmal nichts besonderes. Doolaard sticht dadurch heraus, dass seine Videos irgendwie anders sind. Noch ein bisschen sorgsamer aufgenommen, als das bei allen anderen schon ist. Dazu kommt die Aussicht von seinen Hütten, die so unfassbar großartig ist. Ich könnte den ganzen Tag ein Standbild betrachten. Und dann diese Ruhe, die die Videos ausstrahlen. Sie sind lang, oft um die vierzig Minuten. Und manchmal schaut man ihm zu wie er handwerkt, gerne auch mal in Echtzeit.
Manchmal redet er: Ein bisschen philosophisches hier und da, aber vor allem bekommt man lang und breit erklärt, was er gerade warum und wie macht und was er sich dabei gedacht hat. Das wird irgendwie nie langweilig, denn man merkt (und sieht man auch beim Arbeiten), dass er kein Mann vom Fach ist, sondern gerade sehr viel lernt. Dazulernt, Dinge wieder anders macht.
Doolaard ist eigentlich Fotograf und Filmemacher und das merkt man an seinen Videos dann auch an. Die Videos sind, das ist schwer in Worte zu fassen, irgendwie "schön", obwohl sie relativ alltägliches zeigen. Ich freue mich jede Woche auf eine neue Folge und nehme mir gerne die Zeit und die Ruhe, mich für eine kurze Weile auf einer Wiese am Hang auf knapp tausendfünfhundert Metern wiederzufinden.
In einer ruhigen Minute schaue ich mir die Videodokumentation seiner Reise von Kanada nach Patagonien auch noch an: "Two Years on a Bike - From Vancouver to Patagonia" klingt vielversprechend.
Es ist gute vierzehn Jahre her, dass ich "Vaterland" schon einmal las und sogar darüber bloggte! Das habe ich seinerzeit tatsächlich eher selten gemacht. Jedenfalls: Damals fand ich das Buch schon nicht schlecht, dieses Mal fand ich es glaube ich noch ein bisschen besser.
Polizeikommissar März aus Berlin trägt den Rang eines SS-Sturmbannführers. Aber die Geschichte spielt nicht im zweiten Weltkrieg, sondern in den Tagen vor Hitlers Geburtstag 1964. Die Nazis haben in unserer Geschichte nämlich den Krieg gewonnen und das Deutsche Reich erstreckt sich durch große Teile Europas, vor allem gegen Osten. Kommissar März ist nicht gerade der Prototyp eines linientreuen SS-Mannes und als er einen etwas rätselhaften Mordfall zugeteilt bekommt, entdeckt er Dinge, die hätte nicht entdecken sollen. Denn gerade nun, wo sich die Welt und andere Nationen mit Nazi-Deutschland scheinbar langsam arrangieren, sollten die dunkleren Kapitel der Kriegsgeschichte besser nicht ans Tageslicht geraten. März jedenfalls bandelt mit einer amerikanischen Journalistin an und zusammen versuchen sie Licht ins Dunkel zu bringen. Das ist gefährlich, die beiden werden verfolgt und trauen kann man sowieso niemandem.
"Vaterland" fand ich dieses Mal richtig spannend. Vor allem der Gedanke daran, in welcher Atmosphäre der ständigen Überwachung und Bespitzelung die Leute seinerzeit lebten und im Buch immer noch tun, macht mich beklommen. Harris beschreibt die Umgebung sehr eindrückend, ich konnte mich richtig gut in die Zeit hineinversetzen. Außerdem interessant zu lesen fand ich die Beschreibungen des Nachkriegs-Berlins mit den Speer'schen Bauten, die vermutlich alle sehr imposant gewesen wären.