Tom Clancy: Das Echo aller Furcht

Zur Abwechslung mal ein Buch in Martins kleinem Medienblog. In den letzten Monaten habe ich nach und nach und aus mir nicht ganz nachvollziehbaren Gründen das Clancy'sche Gesamtwerk langsam aber sicher von hinten nach vorne gelesen. Irgendwann um Weihnachten rum, ich bin ein bisschen spät an mit all den Rezensionen, war dann "Das Echo aller Furcht" dran. Das Buch habe ich zwar schon genau so lange im Regal stehen wie die anderen, aber deutlich seltener gelesen. Vielleicht, weil es als "Der Anschlag" mit Ben Affleck als Jack Ryan verfilmt wurde und ich den Film das ein oder andere Mal sah? So furchtbar nah ist der tatsächlich garnicht am Buch dran, wie mir beim Lesen wieder bewusst wurde. Jack Ryans physische Action besteht im wesentlichen darin, dass es ihm körperlich schlecht geht und er zwischen der CIA-Zentrale, dem Weißen Haus und dem Pentagon hin und her pendelt. Gähnen im Publikum.

Das Buch an sich ist aber dennoch wirklich spannend. John Clark ist dabei und hat ein bisschen was zu tun. Der Spannungsbogen der Geschichte rund um die Atombombenbauer aus dem nahen Osten und den ehemaligen Stasi-Agenten wird wirklich langsam aufgebaut, aber irgendwie habe ich das nicht als langweilig in Erinnerung. Fast ein bisschen nervenaufreibend ist dann der per Telefon und Chat geführte Showdown, ich habe bis tief in die Nacht daran gelesen.

Von einer beitragsreichen Woche und anderen Herausforderungen

Der Montag startet, wie der Kita-Leiter so schön schreibt, mit einer "Herausforderung in der Betreuungsleistung". Ich schwinge mich also zeitiger als sonst auf das Rad und hole Herrn Max ab. Dann passiert mir etwas und ich bin sehr gespannt wie lange ich davon noch etwas haben werde: Als ich versuche einen der Schuh-Überzieher über meine Schuhe zu ziehen (Überraschung!) schaffe ich es mir mindestens einen Finger oder vielleicht auch irgendwas in der Hand zu überdehnen. Ein kurzer stechender Schmerz und danach dann ein bisschen Schwierigkeiten die Hand ganz zu schließen. Nach kurzer Zeit tut, zumindest wenn ich die Hand ruhig halte, schon mal nichts mehr weh und im Laufe der Woche wird die Hand auch wieder normal belastbar. Manchmal glaube ich aber auch heute, sechs Tage später, noch etwas zu spüren beim Zupacken. Man darf gespannt sein.

Wir lassen uns von einer schmerzenden Hand aber nicht davon abhalten uns ein wenig um das Rad zu kümmern. Ein kurzer Stopp beim Radladen steht an. Der junge Mann dort schimpft ein bisschen mit mir, dass ich die Kette besser pflegen soll, nimmt mir das Versprechen ab bald zur Inspektion zu kommen und kümmert sich dann um das Geratter an der Kette und die stark quietschende Bremse. Das dauert nur ein paar Minuten, Herr Max ist fasziniert von der Fahrradwerkstatt und dann düsen wir nach Hause. Und weil es noch früh ist, haben wir besonders viel Zeit in der Spielecke im Wohnzimmer mit dem Lego rumzuhängen.

Auch der Dienstag hat so seine Herausforderungen: Fräulein Anna ist früh beim Arzt, Herr Max und ich müssen alleine klarkommen. Das ist aber eigentlich auch nur ein zeitliches Problem, denn ein Elternteil kann nicht alles das tun was sonst zwei gleichzeitig machen. Wir düsen ein bisschen später als gewohnt los und ich nehme mir vor für die kommende Woche besser zu planen und früher aufzustehen. Dafür scheint am heutigen Morgen die Sonne ganz super und es macht richtig Spaß auf dem Rad zur Kita zu fahren.

Arbeitstechnisch wird es diese Woche auch ein bisschen spannend, ohne zu sagen: "Es gibt neue Herausforderungen". Ich lerne die inhaltlichen Komplexitäten kennen, die zu den technischen Schwierigkeiten noch dazukommen. Da kommt noch einiges auf uns zu. Mein Unglück scheint man mir auch im Videogespräch anzusehen, die zuständige Projektmanagerin schickt mir ein "Das schaffen wir schon!" per Nachricht zu. Ich bin ein bisschen skeptisch, aber beginne zu planen wie man das alles auf die Reihe bringen kann.

Irgendwann unter der Woche telefoniere ich, das wurde ja letzte Woche angeleiert, mit dem Versicherungsmann meines Vertrauens. Wir können ein paar Sachen klären, ein paar Hausaufgaben bleiben für mich zu erledigen. Neben Steuersachen ist dieses ganze Versicherungsgedöns sicherlich der große Punkt am Erwachsensein, der mich wirklich fordert und nervt. Ich habe keine Ahnung ob ich das alles "richtig" mache. Ubd wen immer ich frage, am Ende ist die passendste Antwort "Das musst du halt schon selbst wissen und entscheiden." Puh.

Da fangen wir doch besser mit was anderem an, nämlich der Gartenarbeit. Ich recherchiere unter der Woche fleißig, mit welchen Gewächsen ich es wohl zu tun habe und wie ich ihnen am Besten zu Leibe rücke. Und so stehen Herr Max und ich am Samstag Morgen irgendwann im Garten, bauen erst einmal noch ein wenig am Komposthaufen herum und dann fange ich an der Forsythie einen neuen Schnitt zu verpassen. Wie schon öfter erwähnt hat hier einige Jahre eher keine Gartenpflege stattgefunden und so ist da einiges an Geäst, was erst einmal geschnitten werden will. Ich lege vor allem viel Wert darauf, dass nichts mehr gegen den Zaun drückt, denn der knarzte an der entsprechenden Stelle schon ein wenig. Am Nachmittag verwandele ich das Geäst mit meinem neuen Freund, dem Häcksler noch in schöne kleine Stücke und nun bin ich sehr gespannt, wie sich der Busch über den Frühling entwickeln wird.

Außerdem bekommen wir am Wochenende Besuch: Nachdem Fräulein Annas und Herrn Maxens Übernachtungsspaß wegen Krankheit auf Gastgeberseite abgesagt wurde, empfangen wir den gesunden Teil der Übernachtungsgesellschaft. Das darf man ja nun wirklich niemandem erzählen: Eigentlich ist es garnicht so schlecht Besuch zu haben. Gerade auch wenn man, so wie ich an diesem Wochenende, nicht so richtig eingeplant ist und seinen eigenen Kram machen kann.

Ganz nebenbei habe ich dieser Tage auch noch so allerlei Kleinkram an meinem neuen Blog erledigt. Favicons, JSON-LD-Auszeichung, Seitencache im Produktionssystem. Was man so macht. Ich denke nächste Woche kann ich umstellen. Ich bin ein bisschen aufgeregt. Und wo wir gerade dabei sind: Ich bemerkte dieser Tage einen deutlichen Zusammenhang zwischen "spät ins Bett" und "grumpyness am nächsten Tag". Das ist jetzt wenig überraschend, aber so sehr wie diese Woche ist es mir schon lange nicht mehr aufgefallen.

Und schließlich noch eine Sache, die sicherlich nicht zu oft vorkommen wird: Ich habe diese Woche jeden Tag einen Beitrag hier geschrieben und veröffentlicht. Das ist mehr als sonst in einem Monat normalerweise. Wow!

Wandavision

Ich weiß nicht so richtig, was ich von dieser Serie erwartet hatte. Dass das mit der Sitcom nicht lange gut gehen würde, war mir ja klar. Und schnell wird es dann auch sehr mysteriös und verwickelt. So richtig mitgerissen hat mich die Serie nicht. Und am Ende hat sie doch eher gemischte Gefühle hinterlassen. Vielleicht vor allem, weil ich den Charakter der Wanda Maximoff sehr gerne mag und ich und mein Gerechtigkeitssinn es nicht so gut finden, was ihr bisher alles zustieß und was noch so kommt. Optisch und inhaltlich gut gemacht, das sei aber erwähnt, sind auf jeden Fall die Anpassungen an die einzelnen Dekaden der Fernsehgeschichte.

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Thor - Love & Thunder

Lautes lachen war aus meinem Zimmerchen zu hören, als ich bei größeren Mengen Wäsche mir die Zeit für den aktuellsten Thor-Film genommen habe. Ich mag die Inszenierung des nordischen Gottes im Marvel-Universum ziemlich gern, auch weil sie sich nicht so furchbar ernst nimmt. Vielleicht hat man es dieses mal mit dem Klamauk ein wenig übertrieben - aber das hat der Unterhaltung für mich keinen Abbruch getan. Das Geschrei der Ziegen möchte ich vielleicht als Benachrichtigungston.

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Zur großen Freude aller ist Dr. Jane wieder mit von der Partie und gemeinsam mit Thor zieht sie los um die Kinder von Asgard vor dem gruseligen Gorr zu retten, der es sich zur Aufgabe gemacht hat alle Götter zu töten. Ich hatte mich ja schon ziemlich gefreut als ich las, dass Natalie Portman wieder in Thor mitmacht. Ihre Geschichte im Film hat mich dann leider ein bisschen mitgenommen. Puh.

Blitze, Donner, Schlägerei. Mehr oder weniger gute Witze. Das war schon ganz gute Unterhaltung.

The Falcon And The Winter Soldier

Wenn man mit seiner Corona-Infektion im Bett liegt, dann kann man eine Serie auch einfach mal am Stück wegschauen. Gerade wenn es eine der Marvel-Serien auf Disney+ ist, die sowieso mit nur sechs Folgen daherkommt.

Wenn "avengerig" ein gängiger Ausdruck wäre, dann könnte man sagen "Die Serie ist die avengerigste bisher." Es geht um Militär und Patriotismus und Supersoldaten-Terroristen und die Nachfolge von Captain America. An der ein oder anderen Stelle hatte ich kurz das Gefühl, dass die Drehbuchautoren sich vielleicht sehr stark von "The Boys" habe inspirieren lassen. Aber gut, das muss ja nichts schlechtes sein.

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The Falcon And The Winter Soldier hab ich gerne geschaut.

Jack Ryan, Staffel 3

Es ist ein bisschen so, dass meine Wünsche scheinbar bei Amazon erhört wurden. Irgendwann schrieb ich mal sowas hier:

In meinem oben schon erwähnten Regalmeter Bücher gibt es in ungefähr jedem Buch ausreichend Vorlagen für hinterhältige russische Geheimdienst-Mitarbeiter.

Und schon ist der gute Jack mittendrin in der Geschichte um alte russische Bombenprojekte, Politik, Verrat, Verschwörung, Spione aus der Zeit des kalten Krieges und was halt so anfällt, wenn man ein CIA-Agent ist. Die CIA selbst ist nicht so ganz glücklich was seine Verstrickung da angeht und schon geht die wilde Jagd durch Europa los.

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Auch Staffel drei der Serie war wieder spannend, stand dieses Mal leider aber ein bisschen im Schatten der Slow Horses.

Slow Horses

Wenn mir eine Serie im vergangenen Jahr gut gefallen hat, dann Slow Horses. Auf Apple TV+ gibt es zwei Staffeln der Serie mit jeweils acht Folgen. In den Geschichten geht es um ein Team von MI5-Agenten, die in irgend einer Form in Ungnade gefallen sind und deshalb in die "Slough House" genannte Außenstelle abkommandiert worden. Dort hat man für die Agenten entweder nichts oder nur wirklich dumme Dinge zu erledigen.

Wie es der Teufel natürlich so will, passiert der Truppe rund um den schnodderigen Jackson Lamb (gespielt von Gary Oldman) dann doch die ein oder andere spannende Geschichte. Und mit "spannend" meine ich: Mir ist es wirklich schwer gefallen, nicht immer noch eine weitere Folge zu schauen.

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Staffel zwei habe ich, weil sie gerade erst veröffentlicht wurde und ich sowieso gerade Corona hatte, einfach direkt im Anschluss geschaut. Und auch hier wurde ich nicht enttäuscht. Die Slow Horses geraten in eine weitere Spionage-Geschichte rund um eine Entführung in der man nicht so genau weiß wer nun auf welcher Seite steht.

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Da man am Ende der letzten Folge schon ein paar Szenen aus der nächsten Staffel zeigte, bin ich jetzt schon ein bisschen vorfreudig. Vielleicht lese ich bis dahin auch einfach mal die Bücher von Mick Herron, die die Grundlage für die Serie bilden.

Giolì & Assia – #DiesisLive @Fjallsarlon Glacier Lagoon, Iceland

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Es ist schon irgendwann letztes Jahr gewesen, als die Kollegin dieses Set der Italienerinenn empfahl. Ich höre es und die anderen aus der Reihe seit dem sehr gerne, vor allem auch als Hintergrundmusik während der Arbeit auf dem zweiten Bildschirm. Die Musik ist nicht aufdringlich, die Bilder sind schön anzusehen, aber keine Ablenkung.

Von Blogbasteleien, einem Zahnarztbesuch und einem fleißigen Wochenende

Der Montag startet locker. Ich habe frei, Herr Max steht gegen sieben Uhr auf und frühstückt mit seiner Oma. Das bedeutet für mich: Eine gute Stunde mehr Schlaf, in aller Ruhe duschen. Toll. Am Nachmittag ist dann Heimfahrt angesagt. Der Abschied in der alten Heimat fällt mir schwer. Frau Eva liefert uns sehr gut zu Hause ab.

Der Start in die Arbeitswoche ist mehr als durchwachsen. Ich bin glaube ich noch selten mit einer solchen Unlust aufgestanden. Am Ende des Tages bin ich diesbezüglich zwar ein bisschen besser gelaunt, aber gut ist das alles sicher nicht. Gegen Ende der Woche soll die Stimmung dann tatsächlich noch ein bisschen besser werden. Ich befinde mich in einem beständigen auf und ab und würde wirklich gerne mal ein paar Erfolgserlebnisse verbuchen.

Wenn es bei der einen Sache nicht so will, dann klappt das Drumherum meistens ja um so besser. Ich bekomme dieser Tage sehr viel Wäsche gewaschen und gefaltet, bastele fleißig an meinem Blogdings weiter und bin guter Dinge, bis zum zwanzigsten Jahrestag meiner Blogger-Karriere das System umstellen zu können. Am Sonntag-Nachmittag werde ich ein wenig demotiviert, ob ich das wirklich schaffen kann, als ich feststelle das einige Daten doch noch nicht so toll aus WordPress heraus konvertiert werden wie ich das bisher dachte.

Insgesamt ist die Blogbastelei eine gute Prokrastination aller eher wichtigen Themen. Und dennoch kriege ich noch knapp die Hälfte der Dinge auf der "Zu erledigen"-Seite in meinem kleinen Notizbuch erledigt. Das ist direkt wieder weniger imposant, wenn man bedenkt das ich vor allem eine lange Mail an den Versicherungsberater schreibe und die diesbezüglichen Punkte auf der Liste in ein Telefonat kommende Woche ausgelagert habe. Aber gut, so ist "Management" nun mal. Außerdem spiele ich die ein oder andere Runde Civilization und lese ziemlich viel vor dem Schlafen. Vielleicht habe ich doch mehr Zeit, als ich immer zugeben will?

Auf dem Plan steht der jährliche Besuch des Schornsteinfegers. Der ist ein sehr umgänglicher Mann, ein bisschen jünger als ich und wir unterhalten uns gut, während er Schornsteine, Kachelöfen und Gasthermen inspiziert. Tatsächlich unterhalten wir uns so gut, dass dabei vergessen geht die Gasleitungen zu überprüfen. Am kommenden Morgen klingelt es also noch einmal und wir holen das schnell nach.

Diese Woche ist Herr Max auf dem Bauernhof. Bis Jahresende hat er da nun einmal im Monat einen Termin, bei dem er mit anderen Kindern zusammen den Hof und seine Tiere und Pflanzen kennenlernen wird. Das ist auch das erste Mal, dass ein Freizeitprogramm alleine macht. Fräulein Anna und ich sind vermutlich aufgeregter als der Zwerg selbst, dem die ganze Sache aber scheinbar sehr gut gefällt. Ich bekomme beim Abendessen sehr begeistert berichtet.

Am Donnerstag: Ich gehe zum ersten Mal zu meiner neuen Zahnärztin. Ich mache mir im Vorfeld einige Gedanken, weil ich bei meinem letzten Dentisten vor allem nur war, weil er drei Häuser weiter die Straße hoch seine Praxis hat. Bei meinem letzten Besuch hatte sich dann zudem herausgestellt, dass man mir beim Ziehen der Überreste einer Krone ein bisschen zu viel Zahn im Kiefer gelassen hat. Also Grund genug aufgeregt zu sein. Und weil ich es kann, habe ich mir einen halben Tag Urlaub genommen. Und so kann ich dort in aller Gemütsruhe hinfahren. Auf dem Erstaufnahmebogen schreibe ich dann in das entsprechende Feld einfach mal rein, dass ich schon ziemlich aufgeregt bin. Ob es dann daran liegt, dass man besonders nett zu mir ist? Ich fühle mich jedenfalls sehr gut aufgehoben, bekomme alles was bei der Kontrolle passiert genau erklärt. Nach einem schnellen Röntgenbild sehen wir dann auch, dass der Zahnrest raus muss um einer Infektion vorzubeugen. "Machen Sie sich da aber nicht zu viele Gedanken drum!" sagt die Ärztin und ich glaube sie meint das ernst. Direkt um die Ecke der Praxis befindet sich ein kleines Café von dem ich erst zwei Tage vorher gehört hatte. Ich belohne mich mit einem Kaffee und einem Stück Kuchen, bevor ich dann kurz nach Mittag in die erste Besprechung des Tages springe.

Freitag, kurzer Arbeitstag. Natürlich fängt es an zu regnen als ich Feierabend mache. Mit der Regenhose ist es auf dem Rad dann aber garnicht schlimm und ich hole Herrn Max pünktlichst ab. Wir haben einen Termin: Das Puppentheater gastiert in Aegidienberg. Ich gehe zusammen mit Herrn Max und einem seiner Kita-Freunde hin. Auf zwei Kinder aufzupassen ist nochmal eine ganz andere Nummer, wie ich an diesem Nachmittag lerne. Die können im Zweifel nämlich auch in zwei Richtungen flitzen und dann steht man dumm da. Keine Ahnung wie das Eltern mit mehr Kindern machen. Meine Mutter lacht am Telefon, als ich ihr davon berichte. Jedenfalls: Eine knappe Stunde dauert die Vorstellung von "Wie Findus zu Petterson kam". Das Theater gefällt den beiden Jungs ziemlich gut und ich bin auch gut unterhalten.

Schließlich ist Wochenende. Ich bringe am Samstag Morgen nach einer frühmorgendlichen LEGO-Spielerei erst einmal einen Kofferraum voller Farbreste zum Wertstoffhof. Auf dem Rückweg kaufe ich ein paar Dinge für die Gartenarbeit im Baumarkt, gehe kurz einkaufen und dann ist der Vormittag auch schon vorbei. Als beim Mittagessen dann auch noch die Sonne herauskommt hält uns nichts mehr so richtig im Haus. Schon bald habe ich mit der neuen Astschere den ersten Baum ein wenig zurechtgeschnitten und dann steht auch schnell der neue Komposthaufen in einer Ecke des Vorgartens. Dann hält mich wirklich nichts mehr: Der Häcksler muss auch noch ausprobiert werden. Das mache ich dann auch direkt und eine gute Stunde später ist nicht nur der Baumschnitt im neuen Komposthaufen gelandet, sondern auch die erste Dornenhecke die weg soll. Ich bin zufrieden.

Rückblickend betrachtet ist diese Woche ganz schön viel passiert. Da ist es fast nicht erwähnenswert, dass ich gemeinsam mit Fräulein Anna am Sonntag dann auch noch allerlei Löcher in Fließen bohrte um unter anderem einen Badezimmerspiegel und einen Handtuchhalter anzubringen. Über die beiden Lampen im Flur reden wir garnicht erst. Puh.

Zwanzig Jahre

Anfang des Monats war es zwanzig Jahre her, dass ich den ersten Beitrag für das News-Ding auf meiner damaligen Homepage geschrieben habe, was mal eines dieser "Internet-Blogs" werden würde. Das ist lange her, das war in einem anderen Internet. Das war vor Facebook (2004), Twitter (2006) oder Instagram (2010). „Was soll denn das hier jetzt sein?“ frage ich mich damals laut und schriftlich. Eine Zeit lang will ich sicherlich unterhalten. Einige meiner Freunde lesen das Blog, einige bloggen auch eine Weile selbst. Wir kommentieren gegenseitig. Nicht nur in Bezug auf das Internet eine gute Zeit.

Eine Sache ist diese Seite schon immer - und das ist vermutlich auch der Grund, warum es sie noch gibt: Sie ist ein Spielplatz. Hier probiere ich Dinge aus. Im Zweifel auch mal ein komplett neues Content Management System. Überraschung: Dies ist der erste Beitrag, den ich in meinem brandneuen Kirby veröffentliche, welches WordPress ablöst. Doch dazu später mehr. Meistens setze ich mich nicht hin und schreibe fast achthundert Zeilen wirklich fiesen PHP-Code, um etwa eintausendfünfhundert Beiträge zu konvertieren. Meistens bastele ich an der Optik des Blogs, verändere das Theme. Es ist auf der einen Seite gut, dass ich das immer sehr kleinteilig mache, denn so kann ich mal schnell an einem Abend etwas ausprobieren, anpassen oder dranbauen. Das ist ja der Spaß an der Sache. Andererseits ist es schade, denn ich würde wirklich gerne eine Art Galerie der ganzen unterschiedlichen Erscheinungsformen des Blogs haben. Vielleicht auch, ich möchte das gar nicht in all zu vielen Worten ausführen, mein Hauptgrund für den Wechsel des CMS: In den letzten Jahren habe ich immer öfter das Gefühl, beim Ausprobieren von Dingen erst mal mehr gegen WordPress zu arbeiten zu müssen als etwas wirklich auszuprobieren. Ich hoffe, dass ich mit Kirby da einen Untersatz gefunden habe, der mir mehr Freiheiten lässt. Ich denke, ich werde dazu noch ein paar Worte in meinem anderen Blog verlieren.

Und dann ist diese Seite irgendwie auch ein Tagebuch. Nicht immer gut gepflegt, oft vernachlässigt. Oft treibt mich nur die Scham davor, bei den Bonner Ironbloggern herauszufliegen, noch einmal Sonntags Abends an den Rechner um ein paar Worte über irgendwas zu schreiben. Ganz früher habe ich oft mehrmals täglich etwas geschrieben, dann immer seltener. Seit etwa zehn Jahren versuche ich mich immer wieder an wöchentlichen Zusammenfassungen. Dieses Jahr habe ich angefangen wieder welche zu schreiben, in denen ich von meinen belanglosen Erlebnissen unter der Woche berichte. Mein Freund Dominik hat dazu aufgerufen und einige andere machen mit. Auch wenn es mich manchmal ein bisschen anstrengt: Es ist auch schön zu wissen, dass hier wer mitliest. Auch wenn meine Zielgruppe am Ende wirklich klein ist: Sie ist eine Person und das bin ich. Öfter als man denken möchte klicke ich mich durch alte Beiträge und erinnere mich an Dinge, freue mich über Fotos. All zu sehr ins Detail gehe ich in meinen Beiträgen ja oft nicht, aber es reicht mir selbst als Erinnerungsstütze. Ganz vielleicht muss ich mir noch überlegen, wie ich das Archiv ein bisschen auffüllen kann.

Wenn ich jetzt „Auf die nächsten zwanzig Jahre!“ schreibe, dann muss ich mir bewusst machen, dass ich dann über sechzig bin. Oder dass Herr Max dann Mitte Zwanzig ist. Aber vielleicht ist es keine schlechte Idee, einfach weiter zu machen. Mal schauen wohin die Reise geht, für mich selbst und für das Internet. In einer Zeit in der ein paar mehr Menschen wieder anfangen eigene (oder zumindest dezentrale) Plattformen zu benutzen, ist das eine recht spannende Aussicht.