Von einer Strohwitwer-Woche und einem neuen Zaun

Einen großen Teil dieser Woche bin ich alleine zu Hause. Am Mittwoch Morgen bringe ich in aller Frühe Fräulein Anna und Herrn Max zum Zug. Die beiden machen sich auf, um die Oma in Frankreich zu besuchen. Ich freue mich auf ein paar ruhige Tage zu Hause und habe mir das ein oder andere vorgenommen. Aber erst einmal geht es für mich zum Baumarkt. Neben einigen Kleinigkeiten wandern hauptsächlich sechs Säcke Schnellbeton in meinen Kofferraum. Ich habe mir wie gesagt einiges vorgenommen.

Arbeitstechnisch ist die Woche eher unauffällig. Ein Bewerbungsgespräch steht auf dem Plan und ansonsten ist alles irgendwie wie immer. Wie gut oder auch schlecht man das nun finden mag.

Zu meiner großen Freude ist das Wetter unter der Woche deutlich besser als in den Vorwochen. Ich freue mich richtig auf die Arbeit im Garten nach Feierabend. Und als erstes steht das Mähen des Rasens an. Ich erinnere mich noch gut an letztes Jahr, als ich das den ganzen Sommer nicht machen musste und alles eher beige war hinter dem Haus. Der Regen hat der Wiese auf jeden Fall gut getan. Projekt Nummer zwei ist der kleine Absatz zum Nachbargrundstück oberhalb von uns. Dort ist eine ganze Weile lang von uns aus eine Menge Kram hingewachsen. Nachdem ich nun vor einigen Wochen schon auf unserer Seite des Zaunes alles ordentlich gemacht habe, ziehe ich das dort nach. Ich hoffe, dass ich so verhindern kann, dass das Efeu wieder zurückgewachsen kommt.

Und dann ist schon Freitag. Da habe ich bekanntlich ein wenig früher frei und mein Ziel für den Tag ist es, alles für das Setzen des Zaunes vorzubereiten, was meine große Aufgabe am Samstag sein soll. Ich bin ein bisschen aufgeregt, wie gut das wohl alles alleine funktioniert und betoniert habe ich ja auch noch nie und überhaupt. Das muss ich mit Ruhe angehen. Und dann ist es auf einmal alles erledigt. Irgendwie geht eine Sache in die andere über und schon habe ich den Zaun gesetzt. Mein Plan, erst einmal zwei Pfosten und eines der Gitter liegend zu montieren und in die vorbereiteten Löcher zu stellen, ist prima aufgegangen. Mit Hilfe von einigen kurzen Stücken Dachlatte habe ich mir Abstandshalter gebaut und so muss ich nach dem Hinstellen des vormontierten Zaunstücks eigentlich nur noch den Schnellbeton in Schichten ins Loch kippen, mit Wasser nachkippen und ordentlich umrühren.

Ein neu aufgestellter Stabmattenzaun hinter einem noch nicht bepflanzten Beet in dem ein paar Werkzeuge liegen.
Zaunstück Nummer eins steht unverhofft schnell.

Beim Stellen des dritten Pfostens laufe ich dann in ein kleines Problem: Das Gitter ist ein kleines bisschen zu breit, als das der Pfosten um ein paar Zentimeter in das gewünschte Loch passt. Da hat wohl jemand beim Messen die Breite der Pfosten nicht berücksichtigt. Hachja. Die Stichsäge mit einem neuen Metallsägeblatt hilft mir aber und dann geht auch der Rest ganz schnell. Nach guten drei Stunden Arbeit in der Abendsonne bin ich ziemlich fertig, aber auch so stolz wie schon lange nicht mehr. Das letzte Stück Zaun hinter dem Gartenhaus wird dann bestimmt kein Problem mehr, sobald dieses seinen neuen Anstrich bekommen hat.

Ein Zaun steht vor einem Haus, im Vordergrund ein unbepflanztes Beet und eine Wiese.

Und da ich am Samstag Morgen dann von strömendem Regen begrüßt werde, als ich das Schlafzimmerfenster aufmache, bin ich wirklich froh, dass der Zaun schon steht. Und so fahre ich erst einmal zum Frisör, kaufe dann ein paar Kleinigkeiten ein und wusele dann lieber im Haus rum. Es ist viel zu schwül um draußen etwas zu machen, das bisschen Aufräumen der Zaunreste lässt mich heftig schwitzen. Ich bin dennoch ganz zufrieden mit dem Tag und lasse eben diesen mit belegten Toasts, einem Gurkensalat aus selbst angebauten Gurken und einem Film bei ein bisschen Wäsche ausklingen.

Am Sonntag darf ich ausschlafen und dann steht auch schon kurz nach Mittag Casi vor der Tür und wir brechen zu einer kleinen Runde rum um Aegidienberg auf. Gute zehn Kilometer legen wir zurück und unterhalten uns dabei ziemlich gut. Ich komme nicht einmal dazu, ein Bild zu machen. Ich nehme mir vor, die Tour noch einmal zu gehen, denn das ein oder andere Motiv habe ich dabei auf jedenfall entdeckt.