Von unausgeschlafenen Tagen, Gartenarbeiten und Computerspielereien
Montag: Der gesamte Haushalt und das umgebende Wetter starten gut gelaunt, gesund und sonnig in die Woche. Ich bringe den Arbeitstag einigermaßen produktiv und vor allem schnell hinter mich, um dann den werten Herrn Max von der Kita abzuholen. Auch seine Stimmung ist weiterhin gut, wir fahren fröhlich mit dem Rad nach Hause um dort zu spielen. Ich würde noch gerne öfter und mehr auch im Garten machen, aber vielleicht hat man als Kindergartenkind auch so schon tagsüber genug draußen gespielt. Der Dreck unter den Fingernägeln bestätigt meine Vermutung. Fräulein Anna hat einigermaßen zeitig Feierabend und bringt eine Auswahl an Lampen zur Ansicht mit nach Hause. Sollten wir wohl nach über einem Jahr doch noch gescheite Beleuchung über dem Küchentisch bekommen?
Am Abend ist es mal wieder dringend an der Zeit, mich bei meinen Eltern zu melden. Und weil ich sowieso nicht stillsitzen kann, stecke ich mir die Kopfhörerstöpsel in den Gehörgang, schnappe mir eine Gartenschere und knipse an einem Strauch herum, während ich einen sehr ausführlichen Plausch mit Frau Muttern halte. Und weil ich dann mit eintretender Dunkelheit die frühabendliche Müdigkeitsphase schon hinter mir habe, werfe ich doch noch einmal den Computer an und bastele ein wenig an meiner Webseite und probiere unterschiedliche Schriftarten für Überschriften aus.
Dienstag: Heute arbeiten Fräulein Anna und ich zu Hause. Mein Tag ist vor allem von Terminen geprägt und so freue ich mich, dass mich zur Mittagspause eine warme Mahlzeit bereits erwartet. Zum Feierabend hin fange ich zuerst mit den Kurs zur Barrierearmut an, den ich mir vorgenommen hatte. Dann aber lockt mich das gute Wetter nach draußen und ich knipse noch einmal ein bisschen an meinem aktuellen Lieblingsbusch herum. Der Nachbar ist auch in seinem Garten, wir sind inzwischen wirklich gut darin, uns sehr belanglos ein paar Minuten zu unterhalten. Dann schnell ein Abendbrot, denn der Magen knurrt schon. Im Anschluss spielen wir alle das Piraten-Spiel, was die beiden anderen aus der Bücherei mitgebracht haben. Ich gewinne mit den meisten Goldmünzen.
Das Zubettbringen des müden Zwerges führt dazu, dass auch ich kurz eindöse. Und weil ich inzwischen schon weiß, dass der Abend dann gelaufen ist, setze ich mich einfach mit einer Folge "Star Trek: Picard" auf die Rudermaschine. Dreißig Minuten später bin ich deutlich besser drauf, aber auch wieder einmal überhaupt nicht müde. Und weil es am Vorabend schon so gut geklappt hat, bastele ich einfach noch einmal ein Stündchen oder zwei an meiner Webseite.
Mittwoch: Schon wieder ein entspannter Start in den Tag. So langsam werde ich misstrauisch. Mittwoch ist mein "mehrere Projekte an einem Tag"-Tag und so ist der Arbeitstag recht gestückelt. Ich unterhalte mich mit allerlei Leuten über allerlei wichtige Themen wie etwa Admin-Accounts in Gitlab und begrüße den neuen Kollegen im Team.
Zum Mittagessen mache ich mir eine Dose Ravioli auf und erweitere sie mit ein wenig Kram aus dem Kühlschrank. Und sitze dann eine halbe Stunde einfach am Küchentisch und esse in aller Ruhe vor mich hin. Ich hole bei der Gelegenheit einige Einträge auf Carstens Blog nach. Keine Ahnung wie mir der in Vergessenheit geraten konnte. Denn nicht nur ist Carsten ein wirklich angenehmer Mensch, ich mag seine Beiträge auch sehr gern. Ich nehme mir seine Wochenrückblicke ein wenig zum Vorbild und möchte nun, nachdem ich meine Ausdauer unter Beweis gestellt habe, ein wenig an der inhaltlichen Qualität arbeiten.
Den Nachmittag kriege ich dann ganz gut zusammen mit den Kollegen rum. Im Screensharing geht die Zeit schon meistens recht schnell vorbei. Wir vertagen ein Problem auf den nächsten Tag, damit wir ausgeschlafener vielleicht eine bessere Lösung finden. Den Feierabend vergammele ich mit Herrn Max und der Sendung mit der Maus. Wir gucken ein ziemlich cooles 3D-Video über einen Zeppelin. Nach dem Abendbrot geht's für mich noch auf einen ausgedehnten Spaziergang mit Frau Schwester im Ohr. Von der habe ich auch schon lange nichts mehr gehört, wir haben viel zu erzählen.
Und weil der Tag noch nicht lange genug ist und ich noch nicht genug vor dem Computer gesessen habe, versacke ich dann auch noch unfassbar lange vor Civilization. Ich werde diesbezüglich vermutlich nie erwachsen. Die Runde ist aber wirklich gut und ich freue mich schon darauf, damit die kommenden Abende zu verbingen.
Donnerstag: Ausgeschlafen ist wirklich anders. Wir beginnen das Onboarding des neuen Kollegen. Das ist herausfordernd, weil komplett in in englischer Sprache, aber ich bin weiterhin guter Dinge. "Verhandlungssicher" ist das sicher nicht, was ich da von mir gebe, aber wir verstehen uns und bekommen das Entwicklungssystem ans Laufen. Ganz nebenbei unterhalte ich mich mit meinen Freunden über den Spaß an der Arbeit und was diesen ausmacht. Ein Thema, über das ich selbst sehr viel nachdenke in der letzten Zeit.
Nachdem ich Herrn Max mit dem Rad von der Kita abgeholt habe, dümpeln wir eine Weile im Garten herum, spielen mit der Wasserbahn und ich bearbeite wieder ein wenig den ein oder anderen Busch. Beim Abendbrot verdrückt der Zwerg mehr Brote als ich, was ich ziemlich beeindruckend finde. Weniger beeindruckend ist es dann, dass ich beim Zubettbringen wieder einmal einschlafe, dann zu Matsch für alles bin und am Ende wieder bis in die Nacht zuerst Computer spielen und dann lesen muss. Diesen Teufelskreis würde ich sehr gerne durchbrechen.
Freitag: Der Tag hat es in sich. Die Nacht war kurz und am Morgen bin ich ein wenig benommen, als Herr Max zeitig beschließt aufstehen zu wollen. Es dauert eine ganze Weile, bis ich realisiere, dass erst Freitag ist. Ich quäle mich aus dem Bett.
Ich muss wirklich damit aufhören, den Freitag als "da kannst du dich um alles was die Woche so offen geblieben ist kümmern"-Tag einzuplanen. Denn das klappt wirklich nicht und führt nur zu verstärkter Frustration. Ich mache deshalb sehr pünktlich meinen frühen Feierabend und hole bei heißestem Sonnenschein Herrn Max ab. Der ist bester Laune und wir machen auf dem Heimweg noch einen Stopp im örtlichen Café und essen ein Eis. Da hat der Tag doch noch eine gute Wendung genommen.
Samstag: Ich gönne mir ein kleines Ausschlafen und fahre dann zum Baumarkt nach Hennef. Auf der Einkaufsliste stehen die notwendigen Zutaten um in Bälde damit anzufangen die Fensterrahmen zu streichen. Ich komme mir immer sehr erwachsen vor, wenn ich mich an so etwas ran traue. Im Bauhaus gerate ich mit meiner eher belanglosen Frage an einen sehr motivierten Mitarbeiter, der meine bisherigen Internet-Recherchen zum allgemeinen Vorgehen bestätigt und noch den ein oder anderen Tipp auf Lager hat. Ich lerne, dass es extra Schleifpapiere für bereits bemaltes Holz gibt.
Dann geht es mit dem Tag erst einmal ein bisschen bergab. Ich glaube uns allen ist ein bisschen heiß. Am Nachmittag wursteln wir dann aber doch wieder einträchtig im Garten herum und ich befreie noch einmal gute zwei Quadratmeter von Efeu und allerlei Stachelgebüsch. Langsam aber sicher habe ich das Gefühl, ein wenig die Kontrolle über den Garten zu erlangen. So langsam werden die Ideen in meinem Kopf ein bisschen konkreter, wie das Ganze in Zukunft einmal aussehen könnte.
Spätestens zum Abendessen sind dann alle wieder richtig gut gelaunt und wir essen alle viel zu viel der leckeren Wraps die Fräulein Anna vorbereitet hat. Ärgerlicher Weise schlafe ich wieder einmal genau so schnell ein wie Herr Max und dementsprechend ist wieder einmal nicht an frühen Schlaf zu denken. Gut, dass hier noch drei Maschinen Wäsche faltbereit für mich rumstehen.
Sonntag: Ich starte mit leichten Kopfschmerzen in den Tag. Fräulein Anna und Herr Max sind gut drauf und freuen sich auf ihren Ausflug mit den Freundinnen aus Krefeld und ihren Kindern. Ich freute mich auf einen ruhigen Tag zu Hause und lege mich dann aber erst einmal eine Stunde hin. Danach geht's ein bisschen besser, ich beschließe heute nicht draußen bei fast 30 Grad rumzuwursteln und lieber ein bisschen am Computer rumzuhängen. Meine dieses Mal sehr ausführlichen Notizen aus der Woche werden zu diesem Blogeintrag, ich schreibe das ein oder andere CSS für meine Webseite. "CSS schreiben" ist schon eine meiner liebsten Entspannungsübungen und so kann mich der im Haus herrschende Lautstärkepegel, verursacht von gleich vier Kindern auch nicht wirklich anstrengen.
Wow. Das war ein langer Beitrag. Sehr belanglos, all das was passiert ist. Ich habe es diese Woche geschafft, fast jeden Tag ein paar Notizen zu machen oder sogar den Text bereits fertig zu tippen. Zukunfts-Martin, der in der fernen Vergangenheit gerne wissen möchte was ihm so widerfahren ist, wird es freuen.