Von einer Autofahrt, Strohwitwertum und Regalarbeiten
Der Montag dieser Woche ist schnell zusammengefasst: Ich bin Auto gefahren. Und das wiederum war ein bisschen langwieriger, als man denken könnte. Kurz vor acht am Morgen starte ich frohen Mutes in Friedrichskoog. Mit einem kleinen Umweg über Hamburg möchte ich nach Hause. Bis zu meinem ersten Zwischenstopp beim Schwager klappt auch alles soweit gut. Ich merke auf dem Weg wieder einmal, wie wenig mir das Fahren in der Stadt doch Spaß macht. Nach einer knappen halben Stunde bin ich gut geschwitzt, dafür ist aber das Auto nun auch recht voll mit allerlei Regalteilen und ich düse wieder los.
Rund fünf Stunden soll ich jetzt noch auf der Straße sein, sagt das Navigationsgerät. Womit nun wirklich keiner rechnen kann: Baustellen. Und liegengebliebene Fahrzeuge. Und in Baustellen liegengebliebene Fahrzeuge. Am Ende werden es acht Stunden sein, die ich (zwei wirklich kurze Pausen eingeschlossen) unterwegs gewesen bin. Ich werde mich daran erinnern, bevor ich mich das nächste Mal über eine Verspätung bei der Bahn beschwere. Irgendwie ist das alles Mist.
Den Rest der Woche genieße ich dann mein Strohwitwertum ein wenig, zumindest insoweit die Arbeit das zulässt. Die ist nämlich ganz schön voll mit allerlei Getue und vor allem zahlreichen Bewerbungsgesprächen. Die Kandidatinnen und Kandidaten sind alle sehr nett und sehr vielversprechend. Ich bin gespannt.
Ich bin jeden Tag aber vor allem auch froh, wenn ich den Computer zuklappen kann. Draußen habe ich nämlich auch eine Menge Arbeit und die macht mir dieser Tage ein bisschen mehr Spaß. Langsam aber sicher gewinne ich die Kontrolle über den Vorgarten und mache die Innenseite des Holzzauns frei. Spätestens nächsten Monat, in meinem langen Urlaub, will ich den streichen. Eine Menge Berberitze, Efeu und andere Bodendecker wandern in die Biotonne. Ich bin sehr froh über die Beschäftigung: Sie ist wunderbar eintönig, lässt sich auf dem Boden sitzend ausführen und das gute Wetter tut sein übriges. Und wenn es mir dann draußen zu viel wird, habe ich im Keller immer noch genug zu tun: Die vorhandenen Regale wollen um- und die mitgebrachten Regale aufgebaut werden. Es steht zwar schon noch die ein oder andere Ausmistung an, aber Stauraum haben wir am Ende nun doch genug.
Neben all den sehr produktiven Dingen schaffe ich es auch noch, ein wenig Lego zu bauen, mich um die Pflanzen drinnen und draußen zu kümmern und als Belohnung gibt es ein paar leckere selbst gezogene Erdbeeren für mich.
Am Samstag Morgen bin ich sehr unschlüssig: So richtig etwas vorgenommen habe ich mir für den Tag nämlich garnicht. Und so gehe ich erst einmal einkaufen, wusele dann ein wenig durchs Haus, frühstücke in aller Ruhe und wusele dann draußen weiter. Während ich das Gartenhaus aufräume und einige weitere Befestigungen für Werkzeuge anbringe und ein Regal aufbaue, beschließe ich, dass heute ein guter Tag für einige Arbeiten mit dem Hochdruckreiniger ist. Interessanter Weise werden die Fließen und die Fugen auf der Terrasse dann auch wieder schön sauber. Aber im überdachten Teil, wo ich den meisten Erfolg vermutet hatte, ist die Verfärbung besonders hartnäckig.
Am frühen Abend, mir ist es die ganze Woche über gelungen immer sehr zeitig zu essen, benutze ich den tagsüber irgendwann aus dem mehrjährigen Winterschlaf erweckten Gasgrill und brate mir ein paar Würstchen und ein kleines Stück Fleisch. Und weil es danach noch nicht spät genug für den Feierabend ist, packe ich den Druckreiniger noch einmal aus und kümmere mich um die bunten Bäcker-Kisten, die ich bereits vor einigen Wochen als super verdrecktes Schnäppchen bei Kleinanzeigen fand. Nach einer guten halben Stunde leuchten die Kisten wieder bunt und ich bin klatschnass. Nun ist aber wirklich Zeit für den Feierabend. Ich bin aber wirklich müde und lande früh im Bett.
Sonntag ist mir nicht so sehr nach "draußen arbeiten" und so erledige ich nach dem Frühstück ein paar nervige Versicherungs-Dinge am Computer und verschwinde dann im Keller - um dann erst zum Kaffee wieder aufzutauchen. In der Zwischenzeit habe ich die letzten Regale um- und aufgebaut, ein paar Wandregale angebracht und aufgeräumt. Außerdem lerne ich, wie man die Kästen für die Neonröhren-Kellerbeleuchtung aufmacht und stelle dabei fest, dass eine der Lampen nur noch an einer Schraube hängt. Die zweite kommt mir samt Dübel beim Öffnen entgegen. Ich entschließe mich für eine komplette Demontage.
Und dann ist die Woche auch schon wieder vorbei. Ich bin mäßig motiviert für die kommende, freue mich allerdings ziemlich, dass der Rest der Bande in der Wochenmitte wieder aufschlagen wird.