Von einem neuen Auto, einem entsetzlichen Mietwagen und viel Zeit unter Menschen

Wie ich am Montag herausfinde, ist der effektive Platz in der Garage nur etwa siebzehn Zentimeter größer, als das am Wochenende ausgesuchte Auto lang ist. Sofern wir es denn kaufen werden. Da wird das Einparken auf jeden Fall spannend.

Dienstag habe ich dann jedenfalls noch einmal einen halben Tag Urlaub. Eigentlich, um einen Termin in Bonn wahrzunehmen, der dann aber sehr kurzfristig abgesagt wird. Das ist am Ende aber auch ziemlich gut, denn so können wir uns in Ruhe in Bornheim eben schon erwähntes Auto anschauen gehen, Probe fahren und am Ende auch einen Kaufvertrag unterschreiben. Ich bin sehr froh, dass wir uns nicht direkt für den Ford Focus in der vergangenen Woche entschieden haben. Der jetzt gekaufte Skoda Octavia ist zwar ein Jahr älter, fühlt sich insgesamt deutlich besser an und ist dann auch noch ein kleines bisschen günstiger. Ich bin sehr zufrieden und hoffe nur, dass der Inspektion-TÜV-Anmelde-Prozess nicht all zu lange dauert.

Bis Ende der Woche habe ich dann zuerst ja auch noch einen Mietwagen. Und das ist eine Geschichte für sich. Der Hyundai i10 ist wirklich das entsetzlichste Auto, was ich jemals gefahren bin. Jedes noch so leichte Anfahren klingt, als würde man das Gaspedal bis zum Boden durchtreten. Die Daten über die zu fahrende Geschwindigkeit sind veraltet und die Verkehrszeichenerkennung funktioniert nicht wirklich gut. Je nachdem aus welcher Richtung ich in Aegidienberg einfahre, ist auf der gleichen Strecke nach Hause entweder Tempo 30 oder 50. Das Auto macht ein Geräusch, wenn es denkt eine Geschwindigkeitsbegrenzung erkannt zu haben. Es macht gleich mehrere Geräusche, wenn man diese Geschwindigkeit auch nur um ein km/h überschreitet. Es macht ein Geräusch, wenn die Geschwindigkeitsbegrenzung scheinbar wieder aufgehoben ist und man doch gefälligst mal hoch oder runter schalten soll. Ebenfalls Geräusche macht der Spurhalte-Assistent, der aber noch dazu derart aggressiv gegenlenkt, dass ich mindestens zwei Mal ernsthaft Angst um mein Leben habe.

Nun mag man denken: "Martin, das ist ja schon ein echtes Highlight!" Aber das eigentliche Highlight ist, dass das Auto nach der ersten Fahrt schon nicht mehr anspringen will und es vermutlich reiner Zufall ist, dass das Auto beim etwa fünfzehnten Versuch doch noch einmal tut. "Das ist garantiert der Schlüssel!" sagt der dazugerufene Autohändler, dem ich ein paar Minuten vorher ein Auto abgekauft habe. Nach Hause schaffen wir es dann, aber in unserer Einfahrt ist dann nichts mehr zu machen. Der Europcar-Service ist dann tatsächlich sehr kompetent und sorgt für einen ADAC-Einsatz und ein Ersatzfahrzeug. Wir merken uns: Immer direkt dort anrufen und nicht lange mit der Verleihstation rumkaspern.

Am Mittwoch Abend werde ich dann abgeholt und verbringe einen sehr entspannten Abend im Saunapark. Das letzte Mal war ich dort im Januar. Eigentlich müsste ich das viel öfter machen, nicht nur unterhalte ich mich gut und bekomme etwas leckeres zu Essen, sondern bin am Ende des Abends auch noch völlig erschlagen und schlafe das erste Mal seit Wochen eine Nacht durch.

Und dann ist irgendwann auch das Wochenende eingetroffen. Frau Schwester taucht auf und bringt Herrn Max zu Bett, während Fräulein Anna und ich nach Bonn zu Geburtstagsfeierlichkeiten fahren. Schon wieder Unterhaltung und Essen. Den Samstag verbringe ich dann mit Herrn Max auf der LEGO-Matte. Ein kleines bisschen ärgere ich mich am Sonntag dann, dass ich den aussortierten Kram aus der Garage bei strömendem Regen ins Gartenhaus trage. Aber ich bin mit dem Fortschritt dort sehr zufrieden. Noch eine Tour zum Wertstoffhof und ein paar Kleinanzeigen und man kann das Thema zumindest für den Moment als abgeschlossen betrachten.