Von einer fremdbestimmten Woche und einem langen Wochenende

Die letzte Woche war nicht so richtig meine. Richtig Zeit für mich ist da nicht geblieben, statt dessen war ich gefühlt nur am Arbeiten oder Dinge tun für irgendwen. Ich muss mich noch ein bisschen dran gewöhnen, nun Morgens einmal aus dem Haus zu müssen um Herrn Max in der Kita abzuliefern. Und dann ist da die Sache, dass ich selbst nach den langen Tagen am späten Abend nicht so richtig zur Ruhe komme. Eine Kombination aus "zu lange Computer spielen" und "mein Buch ist super spannend" sorgt für zu wenig Schlaf. Teufelskreis und so. Die Woche ist jedenfalls schnell vorbei und ich bin froh, dass ein langes Wochenende auf mich wartet.

Abgesehen davon gibt's auch ein bisschen was positives zu berichten: Wir haben die ganze Woche auch Besuch von meiner Mama und das ist ziemlich großartig. Es ist toll, dass wir im Vergleich zur Wohnung in Bonn nun ausreichend Platz haben um länger Besuch zu haben ohne das man sich ständig im Weg steht und wir so unseren Alltag ein bisschen teilen können. Außerdem schaffe ich es an einem Abend nicht nur den Rasen zu mähen, sondern auch gleich mit mehreren Nachbarn ein bisschen zu quatschen. Das war gut.

Jedenfalls ist dann irgendwann Wochenende. Ein langes sogar, denn der Montag soll Maifeiertag sein. Der Samstag startet leider ziemlich grau und so nutzen Fräulein Anna und ich den Vormittag um endlich den zweiten Teil der Kommode im Essbereich an die Wand zu hängen. Da mangelte uns bisher noch an einer zweiten Halterung für die Wand. Am Ende diy'e ich dann mit Hilfe eines U-Profils selbst etwas, wir messen noch zwei Mal ordentlich und dann bohre ich ganz unkompliziert gleich drei Löcher nebeneinander in die Wand. Kurz darauf hängt das Regal dann auch, ist tatsächlich perfekt in der Waage und sogar auf der gleichen Höhe wie der Nachbar. Am Mittag lassen wir uns vom diesigen Wetter nicht weiter beeindrucken und bauen deshalb eine Bank für die Pflanzen auf der Terrasse. Das klappt alles wie geplant, sieht aber nicht zu hundert Prozent so gut aus wie in meinem Kopf. Eventuell muss ich da noch was tun.

Am Sonntag ist gutes Wetter: Wir nutzen das und machen draußen weiter. Nach einem fleißigen Vormittag ist die Einfahrt von Unkraut befreit und ich habe außerdem die Kontrolle über einen weiteren Teil der Grundstücksumrandung zurückgewonnen. Außerdem ist die Biotonne randvoll.

Den Nachmittag verbringen Herr Max und ich dann Leog spielend, bevor wir am Abend kurzentschlossen zur Aufrichtung des Maibaum am Dorfplatz radeln und dort erst bei eben dieser zuschauen und dann auch noch eine Bratwurst zu Abend essen. Während Herr Max ein wenig zu Schlagermusik tanzt, beobachte ich die Bande Grundschulkinder, die das Lagerfeuer mit nicht zu kleinen Baumstämmen füttern.

Ein breites gelbes Fachwerkhaus steht ein bisschen krum an einem Platz. Ringsherum weitere Fachwerkhäuser.

Montag ist Feiertag und wir machen auf meine Idee hin einen Ausflug nach Linz am Rhein. Ich habe mich vorher nicht so wirklich informiert, sondern eigentlich nur im Nachbarort gesehen, dass die direkte Straße dorthin gesperrt ist. Wir müssen also einen kleinen Umweg fahren und werden dann aber mit einer hübschen Altstadt mit vielen Fachwerkhäusern, einem Spielplatz am Rhein, einem Schnitzel und einem Eis belohnt. Das ich das Mittagessen nicht mit der Karte zahlen kann und mich die Gebühren für die Abhebung von meinem Sparkassenkonto bei einem Volksbankautomaten mich in die Privatinsolvenz treiben werden, trübt mich da relativ wenig. Wir schließen unseren Ausflug mit einem Besuch am Aussichtspunkt Erpeler Ley ab. Und nun dürfen wir alle ein bisschen gespannt sein: Werde ich es wohl noch in diesem Jahr schaffen, mir die Fotos von der Kamera zu laden, sie zu bearbeiten und zu einem einzelnen Beitrag in der Kategorie Ausflüge verwursten?