Von Corona-Fällen, Hausbesuchen und einem Krieg
Ich starte fleißig in die Woche: Nach etwa drei Anrufen ist alles für meine Reha zusammen mit dem Fräulein und dem kleinen Herrn im Sommer geklärt. Mich überrascht es positiv, wie reibungslos das bei Krankenkasse und Klinik alles funktioniert. Das erleichtert.
Ein positiver Pool-Test in der Kita am Montag stellt unsere Wochenplanung ein wenig auf den Kopf. Herr Max ist zum Glück nicht betroffen, er bleibt dann aber sicherheitshalber zwei Tage zu Hause. Somit entgeht ihm auch nicht mein freier Tag, den ich eigentlich dafür ausnutzen wollte unser neues Haus ein wenig kennen zu lernen. Das mache ich dann zwar - aber halt gemeinsam mit Fräulein Anna und Herrn Max. Eigentlich habe ich den Schlüssel an diesem Dienstag vor allem beim Makler abgeholt, um den Küchenausmessungsmann in die Hütte zu lassen. Der ist dann auch pünktlichst da und hat allerlei Lasermessgeräte auf Stativen dabei. Eine gute Dreiviertelstunde ist er in dem eigentlich recht kompakten Raum zu Gange.
Wir messen derweil die ein oder andere Sache nach und versuchen ein Gefühl für die Räume zu bekommen. Es wird noch etwa drei Wochen dauern, bis wir die Schlüssel in den Händen halten. Bis dahin können wir uns zwar einige Gedanken machen und vor allem zu Hause ausmisten - aber so richtig tätig werden eben nicht. Immerhin klären wir schon einmal, dass es für die notwendigen Strom- und Wasser-Handwerkstätigkeiten vor dem Kücheneinbau Handwerker gibt, die das gerne für uns tun werden. Ansonsten komme ich ein bisschen desillusioniert nach Hause: In die Raumaufteilung meines Arbeitszimmers muss ich noch die ein oder andere Gedanken-Minute stecken.
Tja. Und dann ist auf einmal direkt um die Ecke Krieg. Ich schaffe es normalerweise ganz gut, mich allerlei geopolitischer Themen zu entziehen und mir nicht all zu sehr den Kopf darüber zu zerbrechen. Dieses Mal gelingt mir das nicht und das Thema beherrscht meine Gedanken sehr. Zu nah, zu ungerecht, zu unberechenbar ist das alles.
Am Wochenende kriege ich nicht so recht etwas auf die Reihe, sondern dümpele vor allem herum. Das ist schade, denn die ein oder andere Kleinigkeit wäre doch zu tun. Darüber bin ich nun auch irgendwie genervt. Wenigstens Herr Max ist guter Laune und wir haben eine Menge Spaß miteinander, fahren gemeinsam Longboard und spielen Räuber und Gendarm mit Lego-Figuren.