Michael Wagner: Oliver Hell - Schattenkind
Ich weiß gar nicht mehr wie es dazu kam. Jedenfalls stolperte ich dieser Tage über "Schattenkind" von Michael Wagner (Affiliate-Link), einem Roman aus der Krimi-Serie rund um den Bonner Kommissar Oliver Hell. Der lokale Bezug machte mich direkt neugierig. Ich erinnere mich noch gut, wie sehr es mir seinerzeit bei den Büchern von Thomas A. Ruhk gefallen hat, dass ich die vorkommenden Orte in der alten Heimat gut kenne. An der Stelle, wo es im "Strohbär" zum Showdown kommt, bin ich jahrelang auf dem Weg zur Hochschule vorbei gefahren. Gruselig!
Aber zurück nach Bonn, da wohne ich ja nun schon eine ganze Weile. Auf dem Weg zur Arbeit komme ich jeden Tag am Polizeipräsidium in Ramersdorf vorbei, wo Kommissar Hell und sein Team arbeiten. Wenn ich Abends spazieren gehe, laufe ich oft ein Stück durch die Argelanderstraße. In einem Keller dort passieren im Buch schlimme Dinge. Schon wieder gruselig!
In "Schattenkind" geschiet ein Mord. Ein Arzt wird in einem Park gefunden, neben der Leiche sitzt ein stummes Kind. Und das alles an Karneval, wo die Stadt doch sowieso im Ausnahmezustand ist und eigentlich alle feiern wollen. Bis auf Kommissar Hell. Der hält genau so viel von der närrischen Zeit wie ich. Dabei soll es aber nicht bleiben: Es geschehen weitere Morde und Mordanschläge. Menschen sind nicht unbedingt an der Aufklärung des Falles interessiert und irgendwie ist der kleine Junge in die Geschichte verstrickt. Die Geschichte bleibt durchweg spannend, ich will gar nicht zu viel verraten. Auch abseits des lokalen Bezugs lohnt es sich, den Krimi zu lesen. Nur am Ende, als der Fall eigentlich schon geklärt ist, zieht es sich dann ein kleines bisschen. Es fiel mir auf jeden Fall schwer das Buch aus der Hand zu legen.
Bei Gelegenheit muss ich auch mal einen meiner Spaziergänge in Richtung Ippendorf führen. Dort wohnen die in die Geschichte verwickelten Ärzte. In der Ecke Bonns bin ich zumindest bewusst noch nicht gewesen.
Schattenkind ist schon das neunte Buch aus der Reihe rund um Kommissar Hell. Das ist zwar auf der einen Seite sehr gut, denn ich kann noch mindestens acht weitere Bücher lesen. Darauf freue ich mich, ich habe direkt mit dem ersten Band aus der Reihe angefangen. Das ist aber auch schlecht, denn ich weiß schon so ein bisschen, wie die Charaktere sich entwickeln werden. Ich werde es, im Gegensatz zu einigen Menschen in den Büchern, sicherlich überleben.